Design und Globalisierung

Rednerinnen und Redner
Milisuthando Bongela
blogger, writer, trend analyst. Johannesburg, South Africa
David Abraham
creative director of the Abraham & Thakore label. New Delhi, India
Mimi Yan
curator, design and lifestyle editor. Shanghai, China
Mariam Korachy
architect, co-founder of MK Architects Studio. Cairo, Egypt
Concrete Jungle
Felix Mashkov and Vadim Gerasimenko, street artists and designers. Vladivostok, Russia
INCHfurniture
Thomas Wüthrich and Yves Raschle, product designers. Basel, Switzerland
Jorge Guerriero
blogger, journalist. Lausanne, Switzerland
Moderator
Patricia Lunghi, journalist
Wie wirkt sich die Globalisierung aufs Design aus? Wie verändert sie den Markt? Und muss sich das künstlerische Schaffen anpassen? Diese Fragen haben internationale Fachleute an einem von Pro Helvetia organisierten Symposium COSMOPOLITAN – Switzerland an der 21. Triennale von Mailand diskutiert.

«78 Prozent der Chinesinnen und Chinesen kaufen übers Internet ein», sagt die Design-Journalistin Mimi Yan aus Shanghai. Sie war eine der Referentinnen und Referenten am von Pro Helvetia organisierten Symposium an der XXI International Triennale Exhibition in Mailand. Diese Tagung untersuchte, wie sich die Globalisierung aufs Design auswirkt. «Wegen dem Internet sind in China die Einkaufszentren mittlerweile leer», erklärt Mimi Yan weiter. «Um überleben zu können, müssen sie mit Restaurants und Kinos ein Einkaufserlebnis anbieten, sie müssen zum Kulturkomplex werden», ist sie überzeugt. «Dafür müssen die Designer sorgen, indem sie einen Lifestyle kreieren.»
Die Rednerinnen und Redner am Symposium betonten, die Globalisierung bringe eine weltweite Uniformität hervor. So sind etwa grosse Konzerne wie Ikea im Moment daran, in den indischen und ägyptischen Markt einzudringen. Im Gegensatz dazu ist in Südafrika eine Modeszene entstanden, «die sich explizit auf das koloniale Erbe bezieht als Teil einer gemeinsamen Identität», wie die Kulturjournalistin Mili Bongela aus Johannesburg hervorstreicht. «Mode ist kulturelles Erbe,» betont sie.
„#Fashion is #heritage„, says South African art editor Mili Bongela at the closing event focusing on globalisation pic.twitter.com/3uRrb5apFd
— Pro Helvetia (@prohelvetia) 9 septembre 2016
David Abraham, Modedesigner aus New Delhi, sieht die Rolle des Designers in Indien vorab als Vermittler zwischen dem Markt und dem enormen handwerklichen Potential, das es in seinem Heimatland nach wie vor gibt. Von Hand Gefertigtes werde auch in Indien immer mehr zum Luxusgut. «Designer und Handwerker finden gemeinsam ihren Markt und formen diesen», erläutert Abraham am Schlusssymposium COSMOPOLITAN – Switzerland der Schweiz an der XXI Triennale von Mailand.
(Foto: INCHfurniture Basel / Daniel Riera)