Tandem Interkultur

Im Rahmen der Initiative «Interkulturelle Gesellschaft» sucht die Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia nach Projekten der interkulturellen Öffnung.
Unterstützt werden öffentlich geförderte Kulturinstitutionen und -organisationen aus allen Kunst- und Kultursparten, die im Tandem mit Fachleuten ihrer Wahl Projekte im strategischen Bereich lancieren möchten. Die Kulturinstitutionen erhalten dadurch die Möglichkeit, neue Blickwinkel und Arbeitsmethoden, Diversitätskompetenzen und ein vielfältigeres Netzwerk zu gewinnen.
Interessierte Institutionen können für ein konkretes Vorhaben einen Beitrag für eine mandatierte Einzelperson oder Organisation erhalten, welche für die Entwicklung von interkulturellen Ansätzen das nötige Fachwissen mitbringt.
FAQ Tandem Interkultur
Was ist mit interkultureller Öffnung gemeint?
Interkulturelle Öffnung bezieht sich auf die Strategie- und Organisationsentwicklung von Institutionen im Zusammenhang mit interkulturellen Fragestellungen. Mit dem Begriff ist die gezielte interkulturelle Strategie von Kultureinrichtungen gemeint, relevante Angebote für die Einwanderungsgesellschaft zu schaffen (in Bezug auf die Personal-, Programm- und Publikumspolitik). Es geht um strategische und strukturbildende Massnahmen, die eine Nachhaltigkeit in der interkulturellen Kulturarbeit einer Institution garantieren.
Was für Projekte werden unterstützt?
Die Zielsetzung des Projekts kann sehr vielfältig sein. Themenrelevante Recherchen durchführen, Konzepte entwickeln, Netzwerke aufbauen, Kunstschaffende scouten, Personal weiterbilden etc. Wichtig ist, dass das eingegebene Projekt strategisch auf die interkulturelle Öffnung der Institution abzielt. Beispielsweise würde ein einzelnes Vermittlungsprogramm für Flüchtlinge von «Tandem Interkultur» nicht unterstützt, stattdessen hätte die Entwicklung einer neuen Strategie für die Inklusion neuer Publika Chancen.
Sind mit dieser Ausschreibung alle Diversity-Projekte berücksichtigt?
Nein, nur Projekte im Migrationsbereich. Obwohl der allgemeine Begriff «Interkultur» sich allen Diversity-Themen annimmt (Gender, Behinderung, Generationen etc.), hat die Initiative gezielt das Thema Migrationsgesellschaft in den Fokus gestellt.
Richtet sich die Ausschreibung an Menschen mit Migrationshintergrund?
Nicht als direkte Zielgruppe. Die Ausschreibung adressiert den subventionierten Kulturbereich, da alle Transformationen in Richtung interkultureller Öffnung die Bereitschaft und Kompetenzerhöhung von Entscheidungs-Trägerinnen und -Trägern voraussetzen. Dank «Tandem Interkultur» sollen alle beteiligten Kulturinstitutionen an interkulturellen Kompetenzen gewinnen, um ihre Programme, Publika und ihre Personalpolitik für die Migrationsgesellschaft zu öffnen.
Ich bin in einer Institution im Bereich Migration/Inklusion tätig. Darf ich ein Projekt eingeben?
Eingabeberechtigt sind nur Kulturinstitutionen aus allen künstlerischen Sparten, die von der öffentlichen Kulturförderung unterstützt werden. Alle anderen Institutionen können sich als Fachorganisationen im Tandem mit einer Kunstinstitution bewerben, falls sie die nötige Diversitäts-Expertise ins Projekt einbringen.
Kann man sich mit Kunstprojekten bewerben, welche die Werke von Kunstschaffenden aus dem Ausland präsentieren oder die Migrationsgesellschaft thematisieren?
Nein, Kunstprojekte werden mit dieser Ausschreibung nicht finanziert. «Tandem Interkultur» will eine vertiefte Reflexion auf strategischer Ebene über Ausschlüsse und strukturelle Veränderungen ermöglichen, um den Grad der Diversität einer Kulturinstitution nachhaltig zu verändern. Kunst- und Vermittlungsprojekte können immerhin durch die bestehenden Kanäle der Kulturförderung ein Gesuch einreichen.