Rico Scagliola & Michael Meier

Szenen beliebig erscheinender Innenstädte: Menschen jeden Alters auf den Strassen, vor Hotels, in Cafés, Kinos, Läden, beim Shoppen, beim Kaffeetrinken oder Essen von Fastfood, vor und hinter den Glasscheiben von Bussen, Bahnen, Gebäuden und Geschäften. Es sind flüchtige Momentaufnahmen, nur selten bemerkt jemand den Schnappschuss der Fotografen. Und so blickt man auf Menschen, die sich ihrer unfreiwilligen Komik und Belanglosigkeit in jenem Augenblick nicht bewusst sind. Dadurch entsteht ein Witz, der vor allem durch die Wiederholung der Muster und der beinahe schmerzhaft banalen Bildmotive ergibt. Im Gleichklang mit seinem Konsum wird der Mensch selbst zu etwas Gegenständlichem, eintönig wie die Gastronomie- und Warenhausketten in denen er seine Freizeit verbringt. Den Bildband begleitet eine Sammlung anonymer Monologe, Fragmente aus intimen Gesprächen, die man als Passant an solchen Orten heimlich mitbekommen könnte. Was gleichermassen in Bild und Wort so seltsam berührt, lässt sich auf einen Nenner bringen: ungeschöntes Leben. Alice Wilke