«Close Distance»: Neue Kunstformate gesucht

Die Covid-19-Pandemie hat die Mobilität in kürzester Zeit einschneidend eingeschränkt und mancherorts ganz verunmöglicht. Das öffentliche Kunst- und Kulturleben ist zum Erliegen gekommen. Diese aussergewöhnliche und für die Kunst- und Kulturszene problematische Situation verlangt nach neuen Lösungen.
Welche kreativen Strategien und alternativen Formate bieten sich an, wenn die Mobilität eingeschränkt ist? Was für eine Rolle kann Technologie dabei spielen und welche kulturellen und gesellschaftlichen Netzwerke sind von Relevanz? Um diesen und ähnlichen Fragen nachzugehen, lanciert die Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia die Ausschreibung «Close Distance». Pro Helvetia unterstützt damit gezielt Vorhaben von Schweizer Kulturinstitutionen und -organisationen sowie Kulturschaffenden, die neue kreative Wege suchen, um mit Distanz innovativ umzugehen.
Die Ausschreibung richtet sich an alle künstlerischen Disziplinen, die Pro Helvetia fördert: Design, Interaktive Medien, Literatur, Musik, Tanz, Theater, Visuelle Künste sowie Interdisziplinär. Gesucht werden Vorhaben, die unter den aktuellen Bedingungen der eingeschränkten Mobilität neue Formate initiieren oder intensivieren. Von besonderem Interesse sind dabei neue Reflexionsformate, internationale Vernetzungen und Partnerschaften, Plattformen sowie experimentelle künstlerische Kollaborationen. Bevorzugt werden Vorhaben, die auch nach der Corona Krise Bestand haben könnten und ein längerfristiges Neudenken von Mobilität anstreben. Die Ausschreibung ist bewusst offengehalten: Digitale Formate sind genauso gesucht wie analoge, wobei das Experimentieren beim Vorhaben im Vordergrund stehen soll. Mittels einmalig geleisteter Beiträge fördert Pro Helvetia so gezielt den Aufbau neuer Formate ganz unterschiedlicher Reichweiten. Nicht unterstützt werden Projekte, die ausschliesslich das kostenlose Streaming eines kulturellen Angebots vorsehen. Gesucht werden vielmehr Vorhaben, die als Reihen, Schwerpunkte oder Netzwerke konzipiert sind.
Voraussetzungen
Für eine Unterstützung setzt Pro Helvetia voraus, dass das Vorhaben
- einen Bezug zur Schweiz hat;
- von gesamtschweizerischem Interesse ist;
- eine klare Wirkungsabsicht verfolgt und umsetzt.
Die Stiftung prüft, ob das Vorhaben
- durch hohe kulturelle und fachliche Originalität und Qualität überzeugt;
- nach professionellen Standards umgesetzt wird;
- die Kapazität aufweist, künstlerische und soziale Distanzen zu überschreiten.
Eingabe und Unterlagen
Die Ausschreibung läuft bis am 3. Juni 2020. Die Stiftung nimmt Gesuche laufend und ausschliesslich via myprohelvetia.ch entgegen.
Zu einer Eingabe gehören:
- Konzept zu Form, Inhalt und Umsetzung des Vorhabens (max. 5 A4- Seiten)
- Angaben zu den fachlichen Qualifikationen der beteiligten Personen (CV)
- Budget und Finanzierungsplan inkl. der Angabe des von Pro Helvetia gewünschten Beitrags (Maximalbetrag pro Vorhaben CHF 50’000)
- Weitere Unterlagen (z.B. Unterlagen zu bereits umgesetzten Projekten, Medienspiegel, etc.)
- Benennung und Beschreibung des internationalen Partners, sofern das Projekt eine internationale Reichweite haben soll.
Durch die sehr hohe Anzahl Gesuche verzögert sich möglicherweise die angekündigte Rückmelde-Frist von drei Wochen.
Hinweis
Pro Helvetia flexibilisiert während der Covid-19-Pandemie für Projekteingaben die Kriterien aller geförderten Disziplinen. Die zuständigen Abteilungen treten auch auf Gesuche ein, die aufgrund der aktuellen Situation die in den Wegleitungen aufgeführten Kriterien nicht vollumfänglich erfüllen können. Im Zweifelsfall empfehlen wir, sich mit der entsprechenden Abteilung in Verbindung zu setzen, bevor Sie eine Eingabe für die Ausschreibung «Close Distance» machen.
[Illustration: © Mirjana Farkas]