«Shifting Places»: Unterstützung für in die Schweiz geflüchtete Kulturschaffende

Eine Initiative von artlink mit Unterstützung der Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia
artlink lanciert die Initiative «Shifting Places» und wird dabei von der Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia unterstützt. «Shifting Places» richtet sich an Kunst- und Kulturschaffende, die vor einem Krieg in die Schweiz geflüchtet sind. Die Initiative beruht auf den drei Hauptpfeilern des künstlerischen Wirkens – Vernetzen, Kreieren und Teilen – und wird gemeinsam mit verschiedenen Partnerinstitutionen umgesetzt.
Reaktion auf neue Realitäten
Der Krieg in der Ukraine zeigt die unmögliche Situation auf, in der sich Kunst- und Kulturschaffende in Kriegsregionen wiederfinden: Entweder müssen sie flüchten und ihre Arbeit unterbrechen oder haben vor Ort mit schwierigen, manchmal lebensbedrohlichen Arbeitsbedingungen zu kämpfen.
«Künstlerisches Schaffen ist eine Art zu leben, die Welt wahrzunehmen, mit ihr umzugehen und zu kommunizieren. Künstlerinnen und Künstler arbeiten nicht für sich selbst, sondern für ein Publikum und oft im Austausch miteinander. Sich nicht mehr künstlerisch zu betätigen, bedeutet auch, nicht mehr gesehen und gehört zu werden.»
Rahel Leupin, Geschäftsleiterin von artlink
«Shifting Places» gibt professionellen Kunst- und Kulturschaffenden aus allen von Pro Helvetia unterstützten Kunstsparten die Möglichkeit, ihre berufliche Tätigkeit fortzusetzen und ihr Wirken in die Schweizer Kunstszene zu integrieren. Zwar ist die Initiative eine unmittelbare Reaktion auf den Krieg in der Ukraine, richtet sich aber auch an Kunst- und Kulturschaffende aus anderen Ländern und Regionen, in denen Krieg herrscht.
Die Initiative ist vorerst auf zwei Jahre angelegt und soll danach in ein langfristiges, nachhaltiges Angebot für die Zielgruppen übergehen. Sie knüpft an die Umsetzung von Here We Are an, einem ersten partizipativen Forschungsprogramm von artlink, entwickelt mit und für Kunstschaffende, die kürzlich in die Schweiz eingewandert sind.
ANGEBOTE: Meet! Work! Share!
Die Initiative besteht aus den drei Unterprogrammen Meet! Work! Share! die sich jeweils an verschiedene Partner und Zielgruppen richten:
Meet!
In die Schweiz geflüchtete Kunstschaffende werden beim Entdecken der Schweizer Kulturlandschaft und Aufbau eines Netzwerks in der Schweiz durch Partner in der Kunstwelt, eine digitale Plattform und physische Treffen unterstützt.
Work!
Hilft bei der Erweiterung des Netzwerks und beim beruflichen Einstieg in die neue Kulturszene durch zwei Angebote: Observer (Kulturpartner laden Kunstschaffende zur Teilnahme an ihrer täglichen Arbeitspraxis ein) und Associated Artists (Institutionen bieten Residenzen, Stipendien oder Kollaborationen an).
Share!
Bietet digitale Plattformen für Künstlerinnen und Künstler, die in Kriegsgebieten bleiben, um ihr künstlerisches Schaffen voranzutreiben. Share! wird in Zusammenarbeit mit Schweizer Partnerinstitutionen umgesetzt und verbreitet.
«Ziel dieser Partnerschaft ist die Pflege von Beziehungen zwischen der Schweizer Kulturszene und Kulturschaffenden in und aus Regionen, in denen die künstlerische Freiheit bedroht ist. Es ist wichtig für die Schweizer Kulturszene, mit Kolleginnen und Kollegen in Risikogebieten in Verbindung zu bleiben und dabei die Rolle und Aufgabe von Kunst in einer globalen Gesellschaft reflektieren zu können.»
Philippe Bischof, Direktor von Pro Helvetia
Über artlink und Pro Helvetia
Seit seiner Gründung im Jahr 1984 engagiert sich artlink für die Präsenz von Kunst- und Kulturschaffenden aus Afrika, Lateinamerika, Südost- und Südwestasien sowie Osteuropa (Nicht-EU-Länder) in der Schweiz. artlink setzt sich für den Einbezug von Künstlerinnen und Künstler mit Migrationserfahrung ein, die in der Schweiz leben.
Die Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia fördert zeitgenössische Kunst und Kultur in der Schweiz und rund um die Welt. Sie unterstützt den Aufbau professioneller, internationaler Netzwerke in allen von der Stiftung geförderten künstlerischen Disziplinen und stärkt den internationalen Kulturaustausch sowie internationale Kooperationen.