Hirschengraben 22, Zürich, 1908 © Baugeschichtliches Archiv

Geschichte

Pro Helvetia prägt seit 1939 die Schweizer Kulturpolitik. Am Vorabend des Zweiten Weltkriegs vom Bundesrat ins Leben gerufen, ist sie zunächst eine Arbeitsgemeinschaft zur «geistigen Landesverteidigung» gegen NS-Deutschland und das faschistische Italien. Sie bezieht 1940 die ersten zwei Büroräume am Hirschengraben in Zürich.

Hirschengraben 22, Zürich, 1908
Hirschengraben 22, Zürich, 1908 © Baugeschichtliches Archiv (Stadt Zürich)

1949 wird Pro Helvetia in eine Stiftung öffentlichen Rechts umgewandelt. Ihr Auftrag heisst nun, die Schweizer Kultur zu bewahren, im Ausland zu verbreiten und im Inland zu fördern. Aufgaben  und Organisation werden 1965 erstmals gesetzlich verankert. Die internationalen Aktivitäten der Stiftung gewinnen immer mehr an Bedeutung

Mitte der 1980er Jahre fasst Pro Helvetia im Ausland Fuss. Sie gründet 1985 die erste Aussenstelle, das Centre Culturel Suisse in Paris und eröffnet 1988 das Verbindungsbüro in Kairo. In der Folge baut die Stiftung rund um den Globus ein Netz an Verbindungsbüros und Partnerinstitutionen auf.

Aufgaben und Organisation von Pro Helvetia passen sich seit ihrer Gründung immer wieder dem Wandel der gesellschaftlichen und kulturellen Bedürfnisse an. Anlässlich ihres 70-jährigen Jubiläums 2009 schreibt die Historikerin Rahel Bühler : «Die Kritik war oft der Motor für Veränderungen, sie hat Pro Helvetia dazu gebracht, ihre Organisation, ihren Kommunikationsstil und die Mittel dazu veränderten Bedingungen anzupassen».

2012 tritt das Kulturförderungsgesetz in Kraft, das die Stiftung grundlegend reformiert. Der Stiftungsrat wird von 25 auf neun Mitglieder verkleinert. Erstmals wird die strategische und operative Gewalt zwischen Stiftungsrat und Geschäftsstelle klar getrennt. Neu legt die mehrjährige «Botschaft zur Finanzierung der Kulturförderung des Bundes» (Kulturbotschaft) die finanziellen Mittel der Stiftung fest.


Timeline


Ende des 19. Jahrhunderts

Erste Kulturinstitutionen des Bundes
1888 wird die eidgenössische Kunstkommission gegründet. 1890 entsteht das Schweizerische Landesmuseum und 1894 die Schweizerische Landesbibliothek (heute Nationalbibliothek).


1933

Geistige Landesverteidigung
Über alle Parteigrenzen hinweg verlangen Parlamentarier, Intellektuelle und Medienschaffende angesichts der faschistischen Bedrohung durch die Nachbarländer, die «Geistige Landesverteidigung» der Schweiz zu stärken.


1935

Postulat an den Bundesrat
19. Juni: Der Basler Nationalrat Fritz Hauser fordert in einem Postulat den Bundesrat auf zu prüfen, wie die schweizerische Identität nach der Machtübernahme Hitlers und Mussolinis zu schützen sei. Der Schweizerische Schriftstellerverein (SSV) doppelt eine Woche später nach.


1938

Botschaft zur Kulturpolitik
12. November: Die Neue Helvetische Gesellschaft (NHG) präsentiert den Entwurf für eine «Helvetische Stiftung».
09. Dezember: Der Bundesrat veröffentlicht eine Botschaft zur Kulturpolitik «über die Organisation und die Aufgabe der schweizerischen Kulturwahrung und Kulturwerbung». Darin schlägt er eine vom Bund subventionierte Kulturstiftung vor.


1939

Gründung Pro Helvetia
05. April: Die Vorlage für eine Kulturstiftung wird wenige Monate vor Kriegsausbruch per Bundesbeschluss angenommen.
20. Oktober: Als privatrechtliche Stiftung geplant, wird Pro Helvetia angesichts des drohenden Kriegsausbruchs vorerst als Arbeitsgemeinschaft geführt. Erster Präsident ist alt Bundesrat Heinrich Häberlin, die Führung der Geschäftsstelle übernimmt für die nächsten 19 Jahre derselbe Karl Naef, der als Sekretär des Schriftstellerverbandes die Diskussionen um eine eidgenössische Kulturpolitik massgeblich geprägt hat. Ihr Ziel ist die Bewahrung der geistigen Unabhängigkeit der Kultur in der Schweiz angesichts der Bedrohung durch das nationalsozialistische Deutschland und dessen faschistischer Propaganda.


1940

Hirschengraben 22
Im April erfolgt der Einzug von Pro Helvetia in die Räumlichkeiten am Hirschengraben 22 in Zürich. Die Arbeitsgemeinschaft arbeitet von allem Anfang an subsidiär zu Kantonen und Gemeinden und auf der Basis von Gesuchen. In den ersten Jahren werden die gesprochenen Mittel (500‘000 Fr.) aufgeteilt: Die eine Hälfte geht an die Gruppe «Volk», die andere an die Gruppe «Armee» (besser bekannt unter dem Namen «Heer und Haus»).


1945

Neue Aufgaben
21. März: Pro Helvetia werden neue Aufgaben zugewiesen, die auf Austausch und Dialog setzen und die Auslandarbeit in den Fokus rücken. Ziel ist nach den Kriegsjahren nun ein «Ausbruch aus der geistigen und kulturellen Réduit-Stellung».


1949

Autonome Stiftung
28. September: Aus der Arbeitsgemeinschaft wird per Bundesbeschluss eine autonome Stiftung öffentlichen Rechts. Die Abteilung «Armee» wird aufgelöst.


1952

Gründung Nationalfonds
Der Schweizerische Nationalfonds wird gegründet aus der Besorgnis, dass die Schweizer Forschung nach dem Zweiten Weltkrieg ins Mittelmass absinken könnte.


1964

Erstes Jahrbuch
Die Stiftung veröffentlicht das erste Jahrbuch, das das Wirken von Pro Helvetia anfangs von mehreren Jahren, später von einem Jahr zusammenfasst und als Informationsquelle für Parlamentarier und die Öffentlichkeit dient.


1965

PH Expo 1965
PH Expo 1965

Pro Helvetia-Gesetz
17. Dezember: Der Bund erlässt ein eigenes Gesetz, das erstmals die Organisation und die Aufgaben von Pro Helvetia auf Gesetzesstufe umschreibt. Im Pflichtenheft:

  • die kulturelle Eigenart der Schweiz erhalten und wahren
  • das kulturelle Schaffen fördern
  • den Kulturaustausch zwischen den Sprachgebieten und den Kulturkreisen in der Schweiz fördern
  • die kulturellen Beziehungen mit dem Ausland pflegen.

1969

Clottu-Kommission
Das Eidgenössische Departement des Innern (EDI) setzt unter dem Vorsitz von Gaston Clottu eine Kommission ein. Sie hat den Auftrag, die Situation des schweizerischen Kulturangebots zu prüfen.


1971

Rund um den Globus
Mit der Ausstellung «La Suisse présente la Suisse» in Dakar, (Senegal) unterstützt Pro Helvetia erstmals ein grosses Projekt auf dem afrikanischen Kontinent. War die Unterstützung der Stiftung bisher vorwiegend auf Projekte in den USA und Europa bezogen, so erweitert sie in den kommenden Jahren zunehmend ihren Radius und fördert vermehrt Projekte rund um den Globus – in Südamerika, Israel und Südostasien.


1975

Clottu-Bericht
Pro Helvetia führt unter dem Namen «Espace» zum ersten Mal in der Geschichte ihrer Auslandtätigkeiten eine mehrmonatige Veranstaltungsreihe durch. In den von der Schweizer Verkehrszentrale zur Verfügung gestellten Räumlichkeiten in Paris finden Ausstellungen, Theateraufführungen, Filmabende und Konzerte statt. Pro Helvetia organisiert damit erstmals ein Grossprojekt ohne Beteiligung der diplomatischen Vertretungen.

Die Clottu-Kommission publiziert ihren rund fünfhundertseitigen Schlussbericht zur Situation des schweizerischen Kulturangebots. Empfohlen werden eine Verankerung eines Kulturartikels in der Bundesverfassung und die Aufteilung kultureller Belange auf verschiedene Behörden, was 1978 zur Gründung des Bundesamtes für Kulturpflege (des heutigen Bundesamtes für Kultur, BAK) führt. Zudem sei der Kulturaustausch inner- und ausserhalb der Schweiz zu intensivieren. Vorgeschlagen werden ein Fokus auf die Peripherie und «die Schaffung eines initiativen Aussendienstes der Pro Helvetia».


1985

In Paris
Der Gründung des Centre culturel suisse in Paris und dem damit verbundenen Kauf von Räumlichkeiten im altehrwürdigen Hôtel Poussepin im Marais-Quartier geht ein langes Seilziehen zwischen Stiftungsrat und Bundesrat, beziehungsweise EDI, voraus. Eine Unterschriftensammlung mit gleichzeitigem Spenderaufruf des Westschweizer Magazins «L’Hebdo» verhilft der Anschaffung letztlich zum Durchbruch.

Lancierung von «Passagen»
Die Kulturzeitschrift wurde anfangs fürs Ausland konzipiert und erscheint in deutscher und französischer und von der vierten Nummer an auch in englischer Sprache.


1986

In New York
Eröffnung des Swiss Institute in New York, USA.

In einer Volksabstimmung werden sowohl die «Kulturinitiative» (1 Prozent der jährlich budgetierten Gesamtausgaben des Bundes für die Kulturförderung) wie auch der bundesrätliche Gegenvorschlag verworfen.


1988

In Kairo
Eröffnung der ersten Aussenstelle in Kairo, Ägypten.

Im ersten Beitragsreglement von Pro Helvetia werden die Unterstützung von Projekten auf Gesuch hin und von kulturellen Initiativen der Stiftung selbst – sogenannter Programme – als Haupttätigkeiten festgehalten. Beispiele für letztere sind «Gallerie 57/34.6 km» von 2001 – 2007, das Kultur entlang der NEAT-Tunnelbaustellen fördert oder das zweijährige Programm «echos − Volkskultur für morgen» von 2006 – 2008, das den Brückenschlag zwischen Innovation und Tradition in der Volkskultur schafft.


1989

Bundesamt für Kultur
Vereinigung des Bundesamtes für Kulturpflege mit dem Landesmuseum und der Landesbibliothek zum Bundesamt für Kultur. Es hat die Aufgabe, die vom Bund bisher über das EDI geführten kulturellen Aktivitäten zu koordinieren.


1991

In Osteuropa
Nach dem Fall des Eisernen Vorhangs übernimmt Pro Helvetia die von der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) eröffneten Büros in Polen, der Tschechoslowakei und Ungarn und nutzt sie als Aussenstellen.


1992

In Genf
Eröffnung der Antenne Romande in Genf.


1997

In Mailand
Eröffnung des Centro Culturale Svizzero in Mailand, Italien.


1998

In Kapstadt
Eröffnung der Aussenstelle in Kapstadt, Südafrika.


1999

Landeskommunikation
Gründung von Präsenz Schweiz, zuständig für die Wahrnehmung der Schweiz im Ausland und die Umsetzung der Strategie des Bundesrates für die Landeskommunikation der Schweiz.


2002

Beitragslimiten
Januar: Pro Helvetia leitet eine grundlegende Reform ein. Die wichtigste Neuerung ist die Erhöhung der finanziellen Beitragslimiten für das Sekretariat. Anstatt bisher bis 5000 Fr., kann die Geschäftsstelle nun Gesuche bis 20’000 Fr. in eigener Verantwortung beurteilen.


2004

Hirschhorn-Affäre
Die Hirschhorn-Affäre rund um die Ausstellung «Swiss-Swiss Democracy» von Thomas Hirschhorn im Centre culturel suisse in Paris hat für Pro Helvetia zwar eine einmalige Budgetkürzung von einer Million zur Folge, mündet jedoch in eine positive Evaluation der Stiftung durch die parlamentarische Verwaltungskontrolle.

In ihrer neu definierten Auslandstrategie verpflichtet sich Pro Helvetia dem Prinzip der Kulturräume: Russland/ Sibirien; China; Indien und Südostasien; Ozeanien; Afrika; arabischer/ nordafrikanischer Raum; Nordamerika; Lateinamerika. Mit Ausnahme von Ozeanien plant sie langfristig, in jedem der genannten Räume mit einer Aussenstelle vertreten zu sein.


2005

In Rom
Das Istituto Svizzero in Rom erhält den Status eines Partnerinstituts von Pro Helvetia.

Nach über zehnjähriger Aufbauarbeit in Osteuropa wird die Aussenstelle von Krakau nach Warschau gezügelt; Bratislava, Prag und Budapest werden geschlossen.


2007

In New Delhi
Eröffnung der Aussenstelle in New Delhi, Indien, und Schliessung der Genfer Antenne.


2009

Erstes Kulturförderungsgesetz
Dezember: Das Parlament verabschiedet das erste Kulturförderungsgesetz der Schweiz. Neu ist eine mehrjährige «Botschaft zur Finanzierung der Kulturförderung des Bundes» (Kulturbotschaft) vorgesehen, welche die Kulturpolitik des Bundes und die zur Verfügung gestellten finanziellen Mittel festlegt. Pro Helvetia ist Teil davon. Zugleich erfolgt eine grundlegende Reform der Stiftung, die mit zusätzlichen Aufgaben betraut wird.

Das elektronische Gesuchsportal «myprohelvetia» wird aufgeschaltet.


2010

In Shanghai
Eröffnung der Aussenstelle in Shanghai, China.


2012

Erste Kulturbotschaft
1. Januar: Das Kulturförderungsgesetz und die erste Kulturbotschaft treten in Kraft. Als neue Aufgaben übernimmt Pro Helvetia vom Bundesamt für Kultur unter anderem die Nachwuchsförderung, die Kunstvermittlung, die Kunstbiennalen und die Schweizer Auftritte an internationalen Buchmessen. Dafür zieht sich die Stiftung beispielsweise aus der Unterstützung der Schweizer Filmpromotion und der Verlagsförderung zurück, die ans BAK übergehen.

Februar: Die Aussenstelle in Südafrika wird von Kapstadt nach Johannesburg verlegt.


2013

Abschied von Warschau
Schliessung der Aussenstelle in Warschau. Wie bei anderen Mitgliedern der Europäischen Union unterstützt die Geschäftsstelle von Pro Helvetia in Zürich Kulturprojekte zwischen der Schweiz und dieser Region direkt.


2015

Zweite Kulturbotschaft
Das Parlament genehmigt die zweite Kulturbotschaft. Pro Helvetia will für die Periode 2016 – 2020 unter anderem das Schweizerische Kunstschaffen, die Kohäsion im Inland und die internationale Präsenz von Schweizer Kultur im Ausland stärken. Unter dem Titel «Kultur und Wirtschaft» soll zudem eine koordinierte Förderung von Design und interaktiven digitalen Medien erfolgen.


2016

Lancierung Schwerpunkt Kultur und Wirtschaft
Eine Initiative von Pro Helvetia zur Entwicklung eines Fördermodells für Projekte in den Bereichen Design und interaktive Medien. Im Fokus stehen die künstlerische Qualität und das Innovations- und Marktpotenzial.


2017

Büro in Moskau eröffnet
Am 25. Februar eröffnet Pro Helvetia im Zentrum Moskaus ihr neues Verbindungsbüro. Vorausgegangen ist seit 2012 das Kulturaustauschprogramm «Swiss Made in Russia» zwischen der Schweiz und Russland.

Start des Programms COINCIDENCIA
COINCIDENCIA stärkt den kulturellen Austausch zwischen der Schweiz und Südamerika und lotet das Potential für ein künftiges Verbindungsbüro in dieser Region aus.


2018

Goldener Löwe an der Architekturbiennale in Venedig
Mai: An der 16. Internationalen Architekturbiennale in Venedig wird der Schweizer Beitrag «Svizzera 240: House Tour» des Architektenteams der ETH Zürich Alessandro Bosshard, Li Tavor, Matthew van der Ploeg und Ani Vihervaara mit dem Goldenen Löwen ausgezeichnet.


2019

Umbau und Einweihung
Nach einer Gesamtsanierung des Gebäudes im Auftrag der Stadt Zürich zieht die Schweizer Kulturstiftung ins Haus zum Lindengarten zurück.

Renovierter Dachstock im Haus zum Lindengarten © Amt für Städtebau, Juliet Haller

2020

Dritte Kulturbotschaft
26. Februar: Der Bundesrat verabschiedet die Botschaft über die Förderung der Kultur für die Periode 2021–2024. Die drei bisherigen strategischen Handlungsachsen der Kulturpolitik des Bundes – kulturelle Teilhabe, gesellschaftlicher Zusammenhalt sowie Kreation und Innovation – werden beibehalten und um den Fokus auf den digitalen Wandel in der Kulturförderung erweitert. Am 25. September 2020 wird die Botschaft vom Parlament genehmigt.

Engagement während der Covid-19-Pandemie
Seit Beginn der Pandemie engagierte sich die Stiftung gemeinsam mit dem Bundesamt für Kultur im Auftrag des Bundesrates, um Massnahmen zur Nothilfe und Ausfallentschädigung zugunsten des Kultursektors vorzuschlagen, welche am 20. März verabschiedet und anschliessend von den Kantonen und Suisseculture Sociale umgesetzt wurden. Im Rahmen ihrer eigenen Tätigkeit flexibilisierte Pro Helvetia ihre Kriterien für Projekteingaben, und lancierte mit «Close Distance» und «To-gather» verschiedene Ausschreibungen für neue künstlerische Formate, die Kulturaustausch, Kunstproduktion und -rezeption trotz eingeschränkter Bewegungs- und Versammlungsfreiheit ermöglichen. Die Pandemie hat grundsätzliche viele Anpassungen im Bereich der kulturellen Produktion und Praxis sowie des Kulturkonsums erfordert: Pro Helvetia berücksichtigt diese Herausforderungen, um die Transformation des Kultursektors nachhaltig zu begleiten, indem sie ihre Förderinstrumente in allen Disziplinen kritisch überprüft und gegebenenfalls den veränderten Umständen anpasst.


2021

Abteilung Design und interaktive Medien
Januar: Die beiden Schwerpunkte Design und interaktive Medien werden erstmals in die regulären Förderaktivitäten der Stiftung integriert, zu deren Umsetzung wird eine eigene Abteilung geschaffen.

Neue Aussenstelle in Südamerika
Januar: Im Anschluss an das vierjährige Programm «COINCIDENCIA – Kulturaustausch Schweiz – Südamerika» eröffnet Pro Helvetia eine ständige Aussenstelle in Südamerika. Um der kulturellen und sprachlichen Vielfalt sowie der geografischen Dimension des Kontinents gerecht zu werden, erstreckt sich die Aussenstelle als Netzwerk auf vier Standorte mit personeller Präsenz in Santiago de Chile (Sitz der Leitung), São Paulo, Buenos Aires und Bogotá.

Chancengleichheit/Gleichstellung im Kultursektor
Juni: Pro Helvetia gibt gemeinsam mit dem Swiss Center for Social Research eine Vorstudie zur Chancengleichheit/Gleichstellung im Schweizer Kultursektor beim Zentrum Gender Studies der Universität Basel in Auftrag (2019). Die auf die vier Disziplinen Musik, Darstellende Künste, Literatur und Visuelle Künste beschränkte Vorstudie zeigt, dass Frauen im Schweizer Kulturbetrieb in vielen Bereichen markant untervertreten sind, sowohl strukturell wie auch programmatisch/inhaltlich.


2022

Renovation und Modernisierung des Centre culturel suisse in Paris
August: Die Umbauarbeiten im Centre culturel suisse in Paris (CCS) beginnen und werden von den Architekturbüros Thomas Raynaud (Paris) und Truwant + Rodet + (Basel) geleitet, die nach einem vom Bundesamt für Bauten und Logistik (BBL) und Pro Helvetia ausgeschriebenen Wettbewerb mit der Umsetzung der Renovation beauftragt wurden. Ziel des Umbaus ist die Renovierung und Modernisierung des Gebäudes, die Harmonisierung und Neugestaltung der Räume sowie die Verbesserung der Benutzerfreundlichkeit. Die Wiedereröffnung ist für das Jahr 2025 vorgesehen.


Literaturhinweise

Ursula Amrein: «Los von Berlin!» Die Literatur- und Theaterpolitik der Schweiz und das Dritte Reich. Chronos, Zürich 2004.

Claude Hauser/Bruno Seger/Jakob Tanner (Hrsg.): Zwischen Kultur und Politik. Pro Helvetia 1939 bis 2009. Pro Helvetia/NZZ Libro, Zürich 2010.

Thomas Kadelbach: «Swiss Made». Pro Helvetia et l’image de la Suisse à l‘étranger (1945-1990). Editions Alphil, Neuchâtel 2013.

Georg Kreis: Vorgeschichten zur Gegenwart. Ausgewählte Aufsätze, Band 2. Schwabe, Basel 2004.

Pauline Milani: Le diplomate et l’artiste. Construction d‘une politique culturelle Suisse à l’étranger (1938-1985). Editions Alphil, Neuchâtel 2013.

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