Unsere Büros und Partner weltweit

Jahresbericht 2019

Über 6000 unterstützte Kunst- und Kulturvorhaben in der Schweiz und in 120 Ländern: Pro Helvetia blickt auf ein vielfältiges Jahr 2019 zurück.

Vorwort von Charles Beer und Philippe Bischof

Mehr als eine einzige Geschichte

Ein Blick zurück kann dabei helfen, klarer nach vorne zu schauen. So geht es auch uns, wenn wir auf die 80-jährige Geschichte von Pro Helvetia zurückblicken: Wer hätte gedacht, dass aus der im Jahr 1939 politisch motivierten Gründungsidee einer «Arbeitsgemeinschaft für Schweizerische Kulturwahrung und Kulturwerbung » die heutige Kulturstiftung Pro Helvetia entstehen würde, die mit tiefer Überzeugung und grossem Engagement Schweizer Kulturprojekte in über 100 Ländern der Welt unterstützt?

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Eine Geschichte klingt, weil sie ja nachträglich erzählt wird, oft alternativlos und folgerichtig. Dass es auch hätte anders kommen können und dass es, je nach Standpunkt und -ort der Erzählerin oder des Erzählers, immer auch mehrere Geschichten gibt, die zu erzählen wären, geht dabei im Alltag der schnellen Entscheidungen oft vergessen. Insbesondere für uns, die wir weltweit aktiv sind, gilt es achtsam gegenüber Differenzen zu sein, denn zu Recht verweist die nigerianische Schriftstellerin Chimamanda Ngozi Adichie auf die alle betreffende «Gefahr einer einzigen Geschichte».

Der Auftrag und die Inhalte von Pro Helvetia haben sich über die vielen Jahre entwickelt – natürlich nicht in linearer Weiterführung der Gründungsidee, sondern in permanenter Wechselbeziehung zwischen Kultur, Politik und Gesellschaft. Diese war keineswegs immer gradlinig und konfliktfrei. Und doch hat sich im Laufe der (Zeit-)Geschichten in den Tätigkeiten und Zielen von Pro Helvetia eine verbindende Haltung herauskristallisiert. Getragen von der kulturpolitischen Idee der Verbreitung freiheitlicher und demokratischer Werte, versuchen wir in der Stiftung eine Politik der Verantwortung und der Offenheit zu leben: Gegenüber dem zeitgenössischen Kunst- und Kulturschaffen, gegenüber einer offenen und diversen Gesellschaft sowie gegenüber dem Wissen um die Pluralität von Geschichte und Geschichten in unseren Begegnungen mit anderen Kulturen, sowohl in der Schweiz selbst wie auch in der Welt.

Diese Haltung scheint uns heute wichtiger denn je, denn im Jahr 2019 hat diese Wechselbeziehung zwischen Kultur, Politik und Gesellschaft an Intensität und Spannung erneut zugenommen. Die aktuellen Konflikte und Radikalisierungen, die viele Gesellschaften und Staatssysteme erfahren, haben auch vor Kultur und Kunst nicht Halt gemacht. Im Gegenteil: Die Kontroverse über Meinungs- und Ausdrucksfreiheit – ohne welche Kunst weder entstehen noch wahrgenommen oder diskutiert werden kann – gewinnt mehr und mehr an Bedeutung. Ein «Ende der Geschichte» ist nicht in Sicht, ein «Ende der Geschichten» ebenfalls nicht. Selten gab es in den vergangenen Jahren so viele soziale Bewegungen, politische Verschiebungen, kulturelle und wirtschaftliche Konflikte in so vielen Teilen der Welt. Betroffen sind auch Gebiete unseres Aussennetzes. Wir verfolgen daher die Nachrichten von dort mit ganz besonderem Interesse, denn in Zeiten hoher Vernetzung sind wir alle von den globalen Geschehnissen betroffen, direkt oder indirekt. Und wir erleben täglich, wie viel Einfühlungsvermögen, zwischenmenschlicher Respekt und visionäre Intelligenz in die Förderung und den Austausch von Kultur gesteckt werden kann und muss.

2019 war auch ein intensives Jahr innerhalb unserer Stiftung: Die Sanierung des Hauptsitzes in Zürich, das Aufgleisen und Umsetzen einer Organisationsentwicklung, das Schreiben der nächsten Kulturbotschaft, die Vorbereitungen für die neue internationale Strategie waren nur einige der zahlreichen relevanten Projekte auf dem Weg in die Zukunft. Als interner Höhepunkt trafen sich Ende August 2019 zum ersten Mal in unserer Geschichte alle Mitarbeitenden unserer Aussenstellen in Zürich, um in einer intensiven Woche voneinander zu lernen und um unser globales Netzwerk durch persönliche Begegnungen weiter zu stärken. Am «Tag der offenen Tür» im neu-alten Gebäude am Hirschengraben stand schliesslich gegen Jahresende der Austausch mit der Bevölkerung auf dem Programm: Unsere Türen für alle Interessierten zu öffnen und diesen unsere Arbeit vorzustellen, war ein sehr emotionaler Moment.

Auch auf der Ebene des Stiftungsrates gab es Veränderungen. Peter Siegenthaler trat im März 2019 zurück, Marie-Thérèse Bonadonna, Marco Franciolli, Johannes Schmid-Kunz, Nicole Seiler verliessen uns per Ende 2019. Der Bundesrat wählte für ihre Nachfolge fünf neue Mitglieder, die wir willkommen heissen: Gianfranco Helbling, Esra Küçük, Sarah Lombardi, Elodie Pong und Karl Schwaar. Wir bedanken uns an dieser Stelle ganz herzlich für das Engagement und die wertvolle Arbeit der abtretenden und verbleibenden Stiftungsrätinnen und Stiftungsräte. In tiefer Trauer mussten wir uns von Myriam Prongué verabschieden, die seit 2014 die Abteilung Theater geleitet hat. Ihr allzu früher Tod nach schwerer Krankheit hat sie abrupt aus ihrem grossen Engagement für die Theaterlandschaft Schweiz herausgerissen. Abschied genommen haben wir auch von Edgar Tripet, Vizepräsident des Stiftungsrates (1979–1990) und Mitverfasser des kulturpolitisch bedeutenden Clottu-Bericht von 1975, der Ende Jahr verstorben ist.

Im wichtigen und allem zugrundeliegenden Tagesgeschäft von Pro Helvetia, der Förderung von Kunst- und Kulturschaffenden und der Verbreitung ihrer Arbeiten, wurde 2019 eine sehr hohe Anzahl Gesuche bearbeitet sowie zahlreiche Vorhaben unterstützt und initiiert. Wie jedes Jahr fanden sich darunter zahlreiche Entdeckungen und Überraschungen in beeindruckender Vielfalt. Von wirkungsvoller internationaler Ausstrahlung waren einmal mehr die Projekte in Form von Wissensaustausch oder Plattformen: beispielsweise in Südamerika – einer Region, die wir gerade vertieft kennenlernen – am Schweizer Gastlandauftritt an der Kinderbuchmesse in Bologna oder am «Edinburgh Festival Fringe», wo Pro Helvetia erstmals eine performative «Swiss Selection» präsentierte. Diese und viele weitere Veranstaltungen ermöglichten neue Begegnungen und Kollaborationen und trugen so – jede auf ihre Weise – dazu bei, die vielen Geschichten der Kunstschaffenden in die Welt zu tragen.

Impressionen 2019

Das Künstlerduo Gysin-Vanetti stellte am «Fak’ugesi African Digital Innovation Festival» in Johannesburg eine neue Version ihres Werks «Digits» vor.
Die erste grosse Einzelausstellung der Künstlerin Miriam Cahn in Österreich mit dem Titel «das genaue Hinschauen» wurde 2019 im Kunsthaus Bregenz gezeigt.
Am «Festival d’Automne» in Paris war eine grosse Retrospektive der Performance-Künstlerin La Ribot zu sehen, unter anderem auch ihr Stück «Another Distinguée».
Das «Festival Rümlingen» war 2019 zu Gast im Unterengadin und schuf auf dem Klangweg entlang des Inn besondere Begegnungen mit Musik, Literatur und Kunst.
Während der Eröffnungswoche des Fotofestivals «Les Rencontres d’Arles» fand mit «Nonante-neuf Talks» eine Reihe von Podiumsdiskussionen statt.
Zur Saisoneröffnung des Centre culturel suisse in Paris wurde dem Publikum ein kontrastreiches Programm mit Tanz, performativer und visueller Kunst sowie Musik geboten.
Im Vorfeld des Festivals «Sailing Stones» in Tunesien arbeiteten Musikerinnen und Musiker aus der Schweiz und Tunesien zusammen an neuen Kreationen.
Das Volkskulturfest «Obwald» vermittelt Kontraste oder Verbindungen zu verschiedenen Traditionen der Volksmusik aus dem In- und Ausland.
Pauline Boudry und Renate Lorenz zeigten an der 58. Internationalen Kunstausstellung – La Biennale di Venezia eine filmische Installation mit dem Titel «Moving Backwards».
An der Ausstellung «Ein ABC der Schweiz» an der Kinderbuchmesse in Bologna wirkten 26 Schweizer Illustratorinnen und Illustratoren mit.
Das Schweizer Studio Sunnyside Games erhielt für ihr Arcade-Game «Towaga: Among Shadows» eine Unterstützung im Bereich Interaktive Medien.
Das Team von Schweizer und südamerikanischen Sound-Artists besuchte mit seinem Projekt «A3 [Atacama x Amazon x Alps]» die «Lab Verde»-Residenz im Amazonas.
Erstmals wurden 2019 Werkbeiträge für performative Literatur gesprochen, so auch für das Werk «50 Hertz» des Spoken-Word-Duos Fitzgerald & Rimini.
Im Rahmen der Ausstellung «Fragments» an der Prager Quadriennale zeigte Thom Luz seine «Unusual Weather Phenomena Machine».
Die «Compagnie Neopost Foofwa» tourte mit ihrem Projekt «Dancewalk» unter anderem durch Mali und Burkina Faso.
Unter dem Label «Design Switzerland» präsentierten neben Xenia Lucie Laffely zehn weitere junge Schweizer Designstudios ihre Arbeiten an der Milano Design Week.
Mit dem Werk «Room» setzte sich Manon Wertenbroek mit der Umgebung am «Gibellina PhotoRoad» Festival in Sizilien auseinander.

Unsere Aktivitäten in der Schweiz

2019 hat Pro Helvetia mehr als 1600 Kunst- und Kulturvorhaben in der ganzen Schweiz unterstützt. Die Förderung des vielfältigen künstlerischen Schaffens in der Schweiz wie auch dessen Verbreitung in den verschiedenen Landesregionen stehen im Fokus der Inlandaktivitäten von Pro Helvetia. Als nationale Stiftung unterstützt Pro Helvetia kulturelle Projekte von gesamtschweizerischer Bedeutung.

Werkförderung Finanzieller Beitrag, der Künstlerinnen und Künstlern die Arbeit an einem Werk ermöglicht.

Projektbeispiele 2019

Pro Helvetia trägt mit ihrer Werkförderung zu einem vielfältigen und qualitativ hochstehenden Angebot von zeitgenössischer Kunst in der Schweiz bei. 2019 vergab die Stiftung insgesamt 175 Werkbeiträge an Schweizer Kunstschaffende aus den Bereichen Interdisziplinäres, Literatur, Musik, Musiktheater, Tanz, Theater und Visuelle Künste. Erstmals vergab die Stiftung 2019 auch fünf Beiträge für performative Literatur, beispielsweise an die Spoken Word-Performance «Comment j’ai fait semblant d’être normal» von Meloe Gennai, Queer-Künstler*in. In der Visuellen Kunst erhielt unter anderen Dominique Koch einen Werkbeitrag für ihr multimediales Projekt «Sowing the Seeds for the Future», mit welchem sie Fragen zu Ökologie mit Science-Fiction verbindet. Einen Werkbeitrag erhielt auch die Tessinerin Ledwina Costantini für ihre Theaterproduktion «Lady Shakespeare». Das Stück setzt sich mit den weiblichen Figuren Shakespeares und der Beziehung zwischen Macht und Weiblichkeit auseinander.

Austausch und Promotion Unterstützung künstlerischer Projekte, die den Austausch zwischen den Regionen fördern und den gesellschaftlichen Zusammenhalt stärken.

Projektbeispiele 2019

Pro Helvetia fördert den künstlerischen und kulturellen Austausch zwischen den Regionen der Schweiz. Die von ihr unterstützten Ausstellungen, Theater­ und Tanzaufführungen, Festivals, Konzertreihen, Übersetzungen oder Anlässe der Volkskultur stellen Verbindungen zwischen den verschiedenen Sprachregionen und kulturellen Gemeinschaften her und tragen so zur Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts bei. 2019 unterstützte Pro Helvetia beispielsweise das «Festival Neue Musik Rümlingen», welches in diesem Jahr nicht an seinem Ursprungsort, sondern im Unterengadin stattfand und auf einem Klangweg das Tal mit neuer Musik und Installationen bespielte. Ausserdem leistete die Stiftung einen Beitrag an das biennale Festival für Übersetzung und Literatur «aller-retour» in Olten, dessen Programm bereits mit der Anreise im Zug von Basel, Biel, Bern, Luzern und Zürich begann. Unterstützung erhielt auch das in freier Landschaft stattfindende Audiofestival «Klang Moor Schopfe», welches zeitgenössische Soundkultur im Gaiser Hochmoor hör- und begehbar macht.

Nachwuchsförderung Unterstützung von Nachwuchskünstlerinnen und Nachwuchskünstlern mit dem Ziel, ihnen den Einstieg in die künstlerische Laufbahn zu erleichtern.

Projektbeispiele 2019

Pro Helvetia unterstützt Nachwuchskünstlerinnen und Nachwuchskünstler und trägt dazu bei, dass sie auf nationaler und internationaler Ebene in ihren professionellen Szenen Fuss fassen. In Zusammenarbeit mit Partnerinstitutionen bietet die Stiftung zu diesem Zweck ein breites Angebot von Residenz­ und Coachingprogrammen über Promotionsmassnahmen bis hin zu Beiträgen an öffentliche Präsentationen. Unter anderem intensivierte Pro Helvetia 2019 ihre Zusammenarbeit mit dem Netzwerk «Grand Luxe» und ermöglichte vier jungen Choreografinnen und Choreografen Residenzen in Luxemburg, Belgien und Frankreich. Ein bewährtes Nachwuchsformat im Bereich der Visuellen Künste sind die Messeauftritte. 2019 erhielten neun junge Kunstschaffende die Möglichkeit, sich an renommierten Kunstmessen wie der «Liste Art Fair» in Basel oder der «Artissima» in Turin zu präsentieren und damit ihre internationale Visibilität zu stärken.

Kulturelle Impulse Unterstützung von Projekten, die neue künstlerische oder kulturelle Impulse setzen.

Projektbeispiele 2019

Pro Helvetia greift Anliegen und Entwicklungen im aktuellen Kulturgeschehen auf und unterstützt innovative Projekte, die neue Impulse für die Kultur in der Schweiz versprechen. Mit der Ausschreibung des Pilotprojekts «PolARTS» machte die Stiftung im Jahr 2019 einen ersten Schritt im Aufbau einer künftigen Förderung von neuen Produktions- und Zusammenarbeitsmodellen zwischen Kunst, Technologie und Wissenschaft. Weiter wurden im Rahmen des Schwerpunkts «Neue Zusammenarbeitsmodelle – Kultur und Wirtschaft» Veranstaltungen wie die «Mode Suisse» in Zürich und Genf oder die «Design Biennale Zürich» unterstützt. 2019 erfolgte zudem eine weitere Ausschreibung zu «Tandem Interkultur», der im Vorjahr lancierten Initiative «Interkulturelle Gesellschaft».

Kunstvermittlung Förderung von innovativen und beispielhaften Projekten, die breiten Publika den kritischen Zugang zu Kunst und Kultur ermöglichen.

Projektbeispiele 2019

Pro Helvetia fördert Projekte zur Kunstvermittlung die Beispielcharakter besitzen, einen innovativen Ansatz aufweisen und das Publikum für eine eigenständige Auseinandersetzung mit professionellem Kunst- und Kulturschaffen gewinnen. Einen Beitrag erhielt 2019 die Wanderausstellung «Chnopf uf», die sich mit der klimaverträglichen Energiezukunft auseinandersetzte. Unterstützung erhielt auch das Vermittlungs-SMS-Tool: «Was glauben die eigentlich?». Die Besucherinnen und Besucher der Kunsthalle Zürich hatten die Möglichkeit, kritische Fragen zu den Ausstellungen an die Institution zu stellen und diese mit dem Publikum zu teilen.

Unsere Aktivitäten in der Welt

Im Rahmen ihrer Auslandaktivitäten unterstützte Pro Helvetia im Jahr 2019 insgesamt über 4500 Kunst- und Kulturvorhaben in 120 Ländern. Pro Helvetia spricht Beiträge an Kunstprojekte aus der Schweiz, die im Ausland präsentiert werden. Zudem fördert sie die internationale Promotion von Schweizer Kunst und Kultur an Plattformen, beispielsweise Fachmessen und Biennalen. Ihr Aussennetz sowie ihre Länderprogramme unterstützen den Austausch mit anderen Kulturräumen.

Verbreitung Förderung der Präsenz von Schweizer Kunst- und Kulturschaffenden und Verbreitung ihrer Werke auf internationaler Ebene.

Projektbeispiele 2019

Pro Helvetia fördert die Verbreitung von Werken Schweizer Kunst- und Kulturschaffender, die von etablierten Institutionen, Veranstaltern oder Festivals im Ausland eine Einladung erhalten haben. Zu diesem Zweck vergibt die Stiftung Beiträge an Theater-, Tanz- und Konzerttourneen, Lesereisen, Ausstellungen und die Veröffentlichung von Übersetzungen von Schweizer Werken. So trug die Stiftung 2019 mit ihrer Unterstützung zur ersten grossen Einzelausstellung «das genaue Hinschauen» der Künstlerin Miriam Cahn in Österreich bei, die sie im Kunsthaus Bregenz zeigte. In der performativen Kunst setzte das Pariser «Festival d’Automne» mit Unterstützung der Stiftung einen Schwerpunkt auf das Schweizer Tanz- und Theaterschaffen. So war unter anderem im Centre Pompidou eine grosse Werkschau der Genfer Performance-Künstlerin La Ribot zu sehen.

Promotion Massnahmen zur Vernetzung und zur Bekanntmachung von Schweizer Kunst und Kultur bei ausländischen Veranstaltern und Fachleuten.

Projektbeispiele 2019

Mit einer breiten Palette von Promotionsmassnahmen trägt Pro Helvetia dazu bei, dass das Schweizer Kulturschaffen von Veranstaltern im In- und Ausland stärker wahrgenommen wird. So kooperierte die Stiftung erneut mit dem französischen Netzwerk AJC («Association Jazzé Croisé») mit dem Ziel, der Schweizer Jazzszene in Frankreich mehr Visibilität zu verleihen. Weiter wurde unter dem Label «Swiss Selection Edinburgh» im Jahr 2019 das erste Mal eine Auswahl von Schweizer Theater- und Tanzproduktionen am «The Fringe»-Festival gezeigt. Die drei Produktionen «21» von Mats Staub, «8:8» von Mercimax sowie der Doppelabend «Traumboy» von Daniel Hellmann und «Traumgirl» von Anne Welenc präsentierten sich mit Unterstützung von Pro Helvetia am wichtigsten englischsprachigen Theaterfestival vor internationalem Fachpublikum. Ebenfalls ist 2019 eine neue Ausgabe der «Cahiers d’Artistes» erschienen, die acht visuellen Künstlerinnen und Künstlern eine Erstpublikation ermöglicht.

Schweizer Auftritte Beiträge an Länderauftritte oder Schweizer Schwerpunkte im Rahmen von Veranstaltungen mit internationaler Ausstrahlung.

Projektbeispiele 2019

Pro Helvetia organisiert Schweizer Auftritte oder Schwerpunkte im Rahmen zahlreicher Messen, Biennalen und anderer Veranstaltungen von internationaler Ausstrahlung. Mit substanzieller Unterstützung von Pro Helvetia war die Schweiz 2019 Gastland an der Kinderbuchmesse in Bologna. Die dortige Ausstellung «Ein ABC der Schweiz» legte einen speziellen Fokus auf die Illustrationsszene. An der 58. Internationalen Kunstausstellung – La Biennale di Venezia kuratierte Charlotte Laubard den Schweizer Beitrag mit dem Titel «Moving Backwards» der Künstlerinnen Pauline Boudry und Renate Lorenz. Mit einer filmischen Installation erforschten sie sowohl Praktiken wie Taktiken des Widerstands. Der Schweizer Beitrag der Künstler- und Architektenteams Fragmentin aus Lausanne und Kosmos aus Genf thematisierte an der 14. Prager Quadriennale für Szenografie herkömmliche Vorstellungen einer ursprünglichen, von Technologie unbeeinflussten Natur.

Austausch mit anderen Kulturen Förderung des Wissensaustauschs zwischen Schweizer und internationalen Kunstschaffenden.

Projektbeispiele 2019

Pro Helvetia fördert den Austausch mit anderen Kulturen mittels Residenzen, Wissensaustausch und Kooperationen, die Schweizer Kunst- und Kulturschaffenden ermöglichen, ihre Netzwerke zu erweitern, andere kulturelle Kontexte kennenzulernen und neue berufliche Erfahrungen zu machen. So reiste die Schweizer Schriftstellerin Dana Grigorcea anlässlich der englischen Übersetzung ihres Buchs mit der Unterstützung der Stiftung in die USA. Neben einem zweiwöchigen Atelieraufenthalt nahm sie am «Festival Neue Literatur» in New York teil und hielt Lesungen in mehreren Städten. Weiter wurde in Zusammenarbeit mit Pro Helvetia Johannesburg das dokumentarische Theaterprojekt «converting eviction» unterstützt, das in Co-Regie zwischen dem Südafrikaner Sello Pesa und dem Schweizer Tim Zulauf entstand und sich mit dem Verhältnis Südafrikas mit der Schweiz während der Apartheid befasst. Es wurde sowohl in der Schweiz als auch in Südafrika aufgeführt.

Neue Netzwerke, Regionen und Märkte Erschliessung von Netzwerken, Regionen und Märkten mit Potenzial für Schweizer Kunstschaffende.

Projektbeispiele 2019

Schliesslich richtet Pro Helvetia den Blick auf neue Netzwerke, Regionen und Märkte, bei denen sie Potenzial für einen intensiveren Austausch und eine stärkere Präsenz von Schweizer Kunst- und Kulturschaffenden sieht, und setzt dabei insbesondere auf den Aufbau von Partnerschaften mit regionalen Veranstaltern. 2019 leistete Pro Helvetia erneut einen wichtigen Beitrag an «Impuls Neue Musik». Der Deutsch-Französisch-Schweizerische Fonds für zeitgenössische Musik fördert die Vernetzung von Musikerinnen und Musikern über Sprachgrenzen hinweg. Im Rahmen des Schwerpunktes «Kultur und Wirtschaft» wurde die Teilnahme von Schweizer Kreativen an international bedeutenden Fachmessen wie der «Milano Design Week» oder der «Game Developers Conference» in San Francisco unterstützt, um sie mit internationalen Partnern der Industrie zusammenzubringen.

Unser Aussennetz

Zum Aussennetz von Pro Helvetia gehören fünf Verbindungsbüros, das Centre culturel suisse (CCS) in Paris und mehrere Partnerinstitutionen. Das Programm «Coincidencia – Kulturaustausch Schweiz-Südamerika» lotet derzeit das Potenzial aus für die Eröffnung eines neuen Verbindungsbüros im südamerikanischen Raum. Während des Berichtjahrs haben die Verbindungsbüros neue Partnerschaften in verschiedenen Ländern etabliert, um die Erschliessung von neuen Regionen und Märkten für den kulturellen Austausch und die Verbreitung der Schweizer Kultur zu fördern.

Projektbeispiele 2019

Der Künstler Uriel Orlow nahm mit Unterstützung von Pro Helvetia Johannesburg an der Lubumbashi Biennale 2019 im Kongo teil, wo er für seine Arbeit «Learning from plants» mit einer lokalen Frauenkooperative zusammenarbeitete. In Kooperation mit den Verbindungsbüros und dem Institute for Creative Arts wurde ausserdem die erste Ausgabe der «Live Art Workshops» in Kapstadt durchgeführt. Um den Wissensaustausch zu stärken, sollen diese künftig auch in anderen Regionen stattfinden.

Pro Helvetia Johannesburg leistet einen wichtigen Beitrag zur Bekanntmachung von zeitgenössischer Schweizer Kunst und Kultur im südlichen Afrika seit 1998.
prohelvetia.org.za

Projektbeispiele 2019

Mit der Unterstützung von Pro Helvetia Kairo traten fünf Schweizer Bands am «Sailing Stones Festival» in Tunesien auf, welche im Rahmen einer Residenz zusammen mit tunesischen Musikerinnen und Musikern davor an gemeinsamen Kreationen gearbeitet hatten. Ausserdem nahm der Schweizer Choreograf Marc Oosterhoff mit seinem Solostück «Take care of yourself» am interdisziplinären Outdoor-Festival «Us, the Moon and the Neighbors» in Beirut, Libanon, teil.

Pro Helvetia Kairo leistet einen wichtigen Beitrag zur Bekanntmachung von zeitgenössischer Schweizer Kunst und Kultur in der arabischen Region seit 1988.
prohelvetia.org.eg

Projektbeispiele 2019

2019 sprach Pro Helvetia Moskau einen Beitrag für das Gastspiel «Three Sisters» des Theater Basel an der 25. Ausgabe des «Golden Mask» Festival in Moskau. Ausserdem präsentierten am internationalen Festival für neue Musik «reMusik.org» in Sankt Petersburg 14 Schweizer Komponistinnen und Komponisten ihre Werke. Den Auftakt des Festivals machte das Ensemble für neue Musik Zürich in der Konzerthalle des Mariinsky-Theater.

Pro Helvetia Moskau leistet einen wichtigen Beitrag zur Bekanntmachung von zeitgenössischer Schweizer Kunst und Kultur in Russland seit 2017.
prohelvetia.ru

Projektbeispiele 2019

Pro Helvetia New Delhi unterstützte das «Community Art Project» von Raphael Hefti in der Umgebung von Sylhet, Bangladesch. In seiner Produktion setzte sich Hefti mit der Landschaft Bangladeschs auseinander und tauschte sich während des Arbeitsprozesses mit der lokalen Bevölkerung aus. Weiter verbrachte die Choreografin Teresa Rotemberg einen einmonatigen Rechercheaufenthalt am «Attakkalari Centre for Movement Arts» in Bangalore, Indien, und arbeitete mit den dortigen Tanzstudentinnen und -studenten an deren Abschlusswerken.

Pro Helvetia New Delhi leistet einen wichtigen Beitrag zur Bekanntmachung von zeitgenössischer Schweizer Kunst und Kultur im südlichen Asien seit 2007.
prohelvetia.in

Projektbeispiele 2019

Der Beitrag von Pro Helvetia Shanghai ermöglichte den Schweizer Kunstschaffenden Katja Schenker und Simon Hügli (Zimoun) die Ausstellung ihrer Werke an der «Wuzhen International Contemporary Art Exhibition». 2019 wurde ausserdem die im Vorjahr lancierte Zusammenarbeit mit der «Shenzhen Creative Week» weitergeführt. Unter dem Label «Design Switzerland» ermöglichte die Stiftung drei Schweizer Designstudios die Kontaktnahme mit Partnern der asiatischen Industrie.

Pro Helvetia Shanghai leistet einen wichtigen Beitrag zur Bekanntmachung von zeitgenössischer Schweizer Kunst und Kultur in China seit 2010.
prohelvetia.cn

Projektbeispiele 2019

Die «Bienal de Artes Mediales» in Santiago, Chile, organisierte mit Unterstützung von Coincidencia einen Schweizer Schwerpunkt. Der Kurator Jean Paul Felley gestaltete eine Gruppenausstellung mit fünf Schweizer Kunstschaffenden, welche sich dem Thema Ökosysteme des 21. Jahrhunderts widmeten. 2019 fand ausserdem zum ersten Mal das künstlerische Residenzprogramm «Simetría» zwischen zwei weltweit führenden Forschungszentren (CERN in Genf und ALMA in Chile) statt. Die Residenz hat zum Ziel, Räume für Kreation und Dialog zwischen Kunst uxend Wissenschaft zu eröffnen.

Mit dem Programm «Coincidencia – Kulturaustausch Schweiz – Südamerika» lotet Pro Helvetia derzeit das Potential aus für die Eröffnung eines neuen Verbindungsbüros im südamerikanischen Raum.
coincidencia.net

Projektbeispiele 2019

Das Centre culturel suisse (CCS) in Paris zeigte in Zusammenarbeit mit dem Kunstmuseum Olten die retrospektiv angelegte Ausstellung «Villa Nix» von Nives Widauer. Die im Anschluss erschienene gleichnamige Monografie gibt einen umfassenden Einblick in das Schaffen der Schweizer Künstlerin. 2019 fand ausserdem die erste Ausgabe der Veranstaltung «Littératures suisses» statt. Zweimal im Jahr präsentierten rund zehn Schweizer Autorinnen und Autoren während zwei Tagen ihre aktuellen Werke in Originalsprache oder in französischer Übersetzung.

Das Centre culturel suisse (CCS) in Paris wird von Pro Helvetia finanziert und hat die Aufgabe, das zeitgenössische Schweizer Kunst- und Kulturschaffen in Frankreich bekannt zu machen und den Austausch zwischen den Kunstszenen beider Länder zu fördern.
ccsparis.com

Zahlen und Fakten

Von den 42,4 Millionen Franken, die Pro Helvetia 2019 zur Verfügung gehabt hat, wurden 87,2 Prozent direkt in die Kultur investiert. Der Anteil der Administrationskosten lag mit 12,8 Prozent wie bereits in den Vorjahren deutlich unter der strategischen Vorgabe des Bundes von 15 Prozent. Im Jahr 2019 erhielt Pro Helvetia insgesamt 5348 Gesuche. Der Anteil bewilligter Gesuche stieg im Vergleich zum Vorjahr um rund einen Prozentpunkt auf 48,4 Prozent.

Oberste Priorität: die Kultur

  • Kulturinformation
  • Impuls- und Austauschprogramme
  • Projekte Aussenstellen
  • Projekte Gesuchstellende

87,2 Prozent der 42,4 Millionen Franken, die Pro Helvetia im Jahr 2019 eingesetzt hat, flossen direkt in die Kultur. Mit 12,8 Prozent lag der Anteil der Administrationskosten, berechnet nach dem ZEWO-Standard, deutlich unter der strategischen Vorgabe des Bundes von 15 Prozent.

Projekte Gesuchstellende 25,8 Mio.
Projekte Aussenstellen 6,1 Mio.
Impuls- und Austauschprogramme 4,6 Mio.
Kulturinformation 0,5 Mio.
Administration 5,4 Mio.
Eingesetzte Mittel in CHF
Im Rahmen der Kulturbotschaft spricht das Parlament für Pro Helvetia alle vier Jahre einen Rahmenkredit. Für die Periode 2016–2020 (einmalig eine Fünfjahresperiode) erhält die Stiftung 210,9 Millionen Franken. Die Kredittranche von 2019 von 43,2 Millionen Franken betrug infolge Budgetkürzungen 41,1 Millionen Franken.

Überblick über die eingegangenen Gesuche

2019 hat Pro Helvetia 5348 Gesuche erhalten. Unterstützt wurden die Sparten Literatur und Gesellschaft, Musik, Tanz, Theater und Visuelle Künste, sowie – subsumiert unter dem Sammelbegriff «Interdisziplinäres» – disziplinübergreifende Projekte inkl. interaktive Medien, Design und neue Technologien.

2019 ist bei Pro Helvetia kein Rekurs eingegangen. Der vom Vorjahr beim Bundesverwaltungsgericht hängige Rekurs wurde mit dem Urteil vom 22. Januar 2019 gutgeheissen. Es kam jedoch zu keiner Neubeurteilung, da das Gesuch zurückgezogen wurde.

Entwicklung der Anzahl Gesuche

  • Eingegangene Gesuche
  • Bewilligte Gesuche
  • Prozentsatz bewilligter Gesuche

Der Anteil bewilligter Gesuche stieg im Vergleich zum Vorjahr um rund einen Prozentpunkt auf 48,4 Prozent. Gleichzeitig ging die Anzahl eingegangener Gesuche leicht zurück. Somit blieb der absolute Wert bewilligter Gesuche konstant. Die Gesuchstellenden erhielten ausserdem durchschnittlich etwas höhere Beträge. Die leicht geringere Anzahl eingegangener Gesuche ist insbesondere auf eine verbesserte Information im Vorfeld zurückzuführen.

Unterstützungsbeiträge unter Berücksichtigung der Vielfalt

  • Verteilung der Bevölkerung nach Sprachgebieten Quelle: Bundesamt für Statistik (Stand: 2018)
  • Projektgelder

Die Projektbeiträge von Pro Helvetia berücksichtigen die sprachliche und kulturelle Vielfalt der Schweiz.

Unterstützungsbeiträge in allen Regionen der Schweiz

Im Jahr 2019 hat Pro Helvetia mit ihrer Förderung dazu beigetragen, dass 1611 Kunst- und Kulturvorhaben in der Schweiz realisiert werden konnten. Diese verteilten sich auf 228 Ortschaften im ganzen Land – von Gemeinden in ländlichen Regionen, wie Lavin, Giswil oder Muggio, über Städte, wie Nyon, Chiasso oder Biel, bis zu bevölkerungsreichen Ballungszentren, wie Bern, Genf, Basel oder Zürich.

Schweizer Kultur weltweit gefördert

Neben ihren Inlandaktivitäten unterstützte Pro Helvetia im Jahr 2019 über 4500 Schweizer Kunst- und Kulturvorhaben in 120 Ländern.

Evaluation

Pro Helvetia führt regelmässig Evaluationen zu ihren wichtigsten Programmen und Fördermassnahmen durch. Im Jahr 2019 hat sie den Schwerpunkt «Kultur und Wirtschaft», das Programm «Coincidencia – Kulturaustausch Schweiz-Südamerika» und die Promotionsplattform «Sélection Suisse en Avignon» evaluiert. Die Evaluationen geben wichtige Hinweise über die Qualität der verschiedenen Aktivitäten und über allfälligen Anpassungsbedarf.

Kultur und Wirtschaft – neue Fördermodelle für Design und Interaktive Medien

Die externe Evaluation des Schwerpunkts «Kultur und Wirtschaft» beweist, dass dieses Pilotprojekt Früchte trägt. Der Schwerpunkt ist Teil der Kulturbotschaft 2016–2020 und ermöglichte Pro Helvetia die Einführung von Massnahmen, um Kreativen und aufstrebenden Talenten in den Bereichen interaktive Medien und Design zu helfen, sich das Rüstzeug für ihre Entwicklung anzueignen. Er verhilft den Akteuren des Bereichs zu einem Mehrwert, indem er ihnen den Marktzugang erleichtert, sie bei der Professionalisierung und dem Aufbau eines Netzwerks unterstützt und ihnen Wissen und Know-how zur Verfügung stellt. Die über 700 bis heute im Rahmen der verschiedenen Ausschreibungen eingereichten Projekte zeigen, dass der Schwerpunkt einem echten Bedürfnis der Szene entspricht. Die Evaluation identifizierte zudem Verbesserungspotenzial für das Matchmaking und das Coaching und schlägt neue Hilfsmittel vor. Diese Beobachtungen und Empfehlungen werden in die laufenden Überlegungen zur nachhaltigen Weiterführung dieses Pilotdispositivs einbezogen.

Coincidencia – Kulturaustausch Schweiz-Südamerika

Zur Erschliessung neuer Auftritts- und Austauschmöglichkeiten in einer kulturell äusserst vielfältigen und dynamischen Weltregion lancierte die Stiftung im Rahmen der Kulturbotschaft 2016–2020 das Programm «Coincidencia» zwischen der Schweiz und Südamerika. Die Ende 2019 durchgeführte Evaluation des Programms sollte überprüfen, ob Südamerika ein zukunftsträchtiges und relevantes Umfeld für den verstärkten Kulturaustausch und die Promotionsaktivitäten der Stiftung bietet. Das quantitative Potenzial im Hinblick auf den künstlerischen und kulturellen Austausch wurde mit über 235 Projekten mit rund 600 Veranstaltungen als sehr hoch beurteilt. Die zusätzlich untersuchten Parameter waren die Qualität der bisherigen Projekte, die geografische Reichweite, die Qualität der Partnerschaften, die wirtschaftliche, politische und sicherheitspolitische Situation sowie die Struktur und Finanzierung einer möglichen ständigen Präsenz. Die Resultate bilden die Grundlage für den Entscheid über die Eröffnung eines neuen Verbindungsbüros in Südamerika.

Sélection Suisse en Avignon – Promotionsplattform

2016 lancierte Pro Helvetia gemeinsam mit der «Commission romande de diffusion des spectacles» (Corodis) die «Sélection Suisse en Avignon», eine Schweizer Plattform am «Festival OFF d’Avignon». Das Ziel ist, an diesem wichtigsten Branchentreffen im frankophonen Raum die Aufmerksamkeit verstärkt auf die Schweizer Szene zu lenken und den ausgewählten Produktionen damit zu mehr Gastspielen im Ausland zu verhelfen. Eine nach drei Auflagen durchgeführte Evaluation hat ergeben, dass die «Sélection Suisse» in kurzer Zeit sehr viel Sichtbarkeit gewonnen und die ausgewählten Tanz- und Theaterschaffenden erfolgreich vernetzt hat. Zum Zeitpunkt der Evaluation waren bereits 236 Gastspiele im Ausland bestätigt, die von der Plattform ausgegangen waren. Jedes Jahr haben rund 500 Programmverantwortliche die Schweizer Stücke in Avignon visioniert; jeweils 60 bis 80 Presseartikel sind dazu jährlich erschienen, teilweise in den grossen französischen Tageszeitungen. Aufgrund der sehr positiven Evaluation hat Pro Helvetia entschieden, das Projekt für weitere vier Jahre bis 2023 zu unterstützen sowie dessen Leitung für zwei Jahre zu verlängern, damit die erfolgreiche Aufbauarbeit konsolidiert und weiterentwickelt werden kann.

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