Zwei Frauen stehen sich gegenüber an einem Tisch mit elektronischen Musikgeräten, vor einem farbig beleuchteten Hintergrund.
Grossaufnahme der Hände eines Mannes im traditionellen Schweizerhemd, der ein Akkordeon spielt.

Jahresbericht 2024


Vorwort

Unser zukünftiges Programm versucht, den zentralen Anforderungen und Bedürfnissen des Kultursektors zu entsprechen – nun gilt es, den gesetzten Zielen auch in einem anspruchsvollen gesellschaftlichen Umfeld gerecht zu werden.

Michael Brändle, Präsident Stiftungsrat

Die Rolle der Kulturförderung ändert sich stetig. Im Falle von Pro Helvetia bedeutet dies, die Chancen und Spielarten nationaler und internationaler Kulturarbeit immer wieder neu zu erproben, sich neuen Themen zu stellen und Partnerschaften aufzubauen.

Philippe Bischof, Direktor
Zwei Männer sitzen bei Tageslicht an einem Tisch und schauen in die Kamera.
Philippe Bischof, Direktor, und Michael Brändle, Präsident Stiftungsrat (v.l.)  © Keystone/Gaëtan Bally
Zwei Frauen reiten lachend auf einer roten Doppelschaukel in einem hellen Raum mit grossen Fenstern und Backsteinwänden.
Eine Performance draussen bei Abendstimmung. Vier Personen knien mit je einem Bein auf einer Wiese im Kreis. Über ihren Köpfen hängt eine kreisförmige Lichtinstallation mit Glühbirnen. Im Hintergrund gehen mehrere Personen vorbei und schauen zu.
Eine Person steht bei gedämpftem, bläulichen Licht vor einem Mikrofon. Sie hat die Augen geschlossen und die Unterarme angewinkelt. Im Hintergrund stehen mehrere Personen in kugelartigen Kostümen aus hellem Fell. Oben steht in leuchtender, geschwungener Schrift «woerdz».
Vier Personen tanzen in einem Raum bei gedämpftem, rot schimmerndem Scheinwerferlicht und aufsteigendem Nebel. Sie haben die Hände zur Seite gestreckt und die Füsse überkreuzt in der Luft.
Eine Kunstinstallation in einem hellen Raum mit weissen Wänden und einer beigen, gewobenen Stellwand. Am Boden liegen schmale, lange Stoffelemente mit blauen Enden, die an Hufe erinnern.
Zwei Personen stehen im Dunkeln vor einer Lichtinstallation, die leuchtende Fussgängersignale in Rot und Grün zeigt. Eine Person ist von hinten abgebildet, das Licht schimmert durch die Haare, die andere Person von der Seite, sie spricht in Richtung der anderen Person.
Ein Mann im Anzug und Strohhut steht bei gedämpftem Licht zwischen zwei grossen Verstärkern und spielt Trompete. Vor ihm sitzen zwei Männer mit gemusterten Hüten, einer hält eine Sitar.
Auf einer farbig gemusterten Unterlage liegt ein schwarz-weisses Fotobuch in Ringbindung. Es ist nur die Hand einer Person sichtbar, die eine Seite des Buches umschlägt.
In einem Raum mit grossen Fenstern und Backsteinwänden balanciert eine Frau mit rot gefärbten Haaren, nach hinten gerichtetem Basecap und langem, weissen Spitzenkleid mit gepufften Ärmeln auf einem Hoverboard.
Eine Kunstinstallation draussen vor einer Backsteinmauer. In der Mitte ein abgesägter Baumstumpf, auf welchem die Statue einer nackten Person mit Umhang in der Hand in stolzer Pose thront. Am Boden liegen mehrere zerbrochene antik anmutende Säulen.
Aufnahme einer Frau in einer Strickjacke und knielangem schwarzen Rock, die vor einem Fabrikgebäude mit der Aufschrift «Antimatter Factory» steht und in die Ferne sieht. Auf ihrer Schulter hält sie einen Vogel-Roboter mit echt anmutenden Flügeln und einem langen Schwanz aus blauen Haaren.
Kunstinstallation in einem Fabrikgebäudebei Tageslicht. Die Installation mit flexiblen hellen Lichtschläuchen, zeigt eine sich bewegende Person. Das Licht spiegelt sich in den Pfützen am Boden.

Evaluation

Pro Helvetia führt regelmässig Evaluationen von wichtigen Engagements und Massnahmen durch. 2024 evaluierte die Stiftung den Schwerpunkt Kunst, Wissenschaft und Technologie (Kulturbotschaft 2021–2024), der Ende 2024 abgeschlossen wurde, und gab eine Benchmark-Studie zur Game-Design-Industrie in der Schweiz in Auftrag.

Schwerpunkt Kunst, Wissenschaft und Technologie (KWT)

Unterstützung der Schweizer Game-Design-Industrie: eine Benchmark-Studie

Pro Helvetias Engagement zur Verbesserung der Klimabilanz

Eine Performance im Dunkeln bei weissem Scheinwerferlicht. Die performende Person hat kurz geschorene Haare, ist schwarz gekleidet und hockt nahe am Publikum, das Gesicht ist nicht zu sehen. Die Menschen im Publikum halten ihre Smartphones hoch in den Händen.
Seitliche Nahaufnahme einer Frau mit rot gefärbten Haaren und glitzerndem Blazer. Sie singt mit geschlossenen Augen in ein Mikrofon und spielt dabei Kontrabass.
Eine Frau hält ein offenes Buch in der Hand und zeigt es dem Publikum, das verschwommen im Hintergrund zu erkennen ist. Sie sitzen auf magentafarbenen Bänken in einer grossen Halle.

Organisation

Der Stiftungsrat, ab Januar 2024 unter dem Präsidium von Michael Brändle, ist verantwortlich für die Strategie der Stiftung und deren Governance. Die Geschäftsstelle, unter Leitung des Direktors Philippe Bischof, entwickelt die strategischen Leitlinien und die Fördermassnahmen von Pro Helvetia und sorgt mit ihren 118 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im In- und Ausland dafür, dass die Aktivitäten der Stiftung wirkungsvoll und effizient umgesetzt werden. Die Stiftung stützt sich dabei auf die Beratung durch die Fachkommission, zahlreiche Jurys sowie externe Expertinnen und Experten ab.

Stiftungsrat

Geschäftsstelle

Fachkommission

Jurys

Externe Expertinnen und Experten

Organigramm
Mehrere Personen tragen VR-Brillen und bewegen sich draussen auf einem offenen Platz.
Grossaufnahme des Gesichts eines Mannes mit blauer Strickkapuze, der eine Sonnenbrille mit breitem, weissem Rahmen trägt.
Mehrere Personen stehen im Dunkeln bei warmem Scheinwerferlicht auf einer Freiluftbühne. Sie stehen in einer Reihe und halten sich gegenseitig an den Schultern. Im Hintergrund steht das applaudierende Publikum aus mehreren hundert Menschen.

Vorwort von Michael Brändle, Präsident Stiftungsrat

Wenn es darum geht, die Kreationsfähigkeit der zeitgenössischen Schweizer Kulturszenen zu stärken, ihre internationale Sichtbarkeit zu fördern oder den kulturellen Austausch zwischen den Landesregionen zu unterstützen, spielt Pro Helvetia seit 85 Jahren eine wesentliche Rolle. An der Schnittstelle von staatlicher Förderung und künstlerischer Arbeit setzt sich die Schweizer Kulturstiftung für die ausserordentliche kreative Vielfalt in der Schweiz und für deren internationale Ausstrahlung ein.

2024 war ein Jahr des Abschlusses. Die wesentlichen Schwerpunkte und Massnahmen aus der Kulturbotschaft des Bundes für die Jahre 2021–2024 wurden beendet und evaluiert – zahlreiche davon sind ab nächstem Jahr in den regulären Förderstrukturen von Pro Helvetia verankert. Das zeigt, dass die Stiftung sowohl für Kontinuität als auch für Weiterentwicklung einsteht.

2024 war auch ein Jahr des Anfangs. Mit der Verabschiedung der Kulturbotschaft und der strategischen Ziele des Bundesrates 2025–2028 wurden die Leitlinien der Kulturpolitik auf Bundesebene und auch die inhaltlichen Schwerpunkte von Pro Helvetia für die nächsten vier Jahre festgelegt. Unser zukünftiges Programm versucht, den zentralen Anforderungen und Bedürfnissen des Kultursektors zu entsprechen – nun gilt es, den gesetzten Zielen auch in einem
anspruchsvollen gesellschaftlichen Umfeld gerecht zu werden.

2024 war auch ein Jahr der Herausforderungen – anhaltende Krisen, weltweite Konflikte und vielerorts angespannte öffentliche Finanzen führen zu unsteten Zukunftsaussichten. Die zu Jahresende beschlossenen Kürzungen im Bundesbudget 2025 betreffen Pro Helvetia direkt und werden leider Auswirkungen auf Kulturschaffende und -institutionen unseres Landes haben.

Schliesslich war 2024 auch das erste Jahr meiner Amtszeit als Präsident von Pro Helvetia. Es ist mir eine grosse Ehre, dieses Mandat innezuhaben und die herausragende Arbeit der Stiftung mit den anderen Mitgliedern des Stiftungsrats zu begleiten und zu unterstützen.

Ich möchte in diesem Sinne allen danken, die sich tagtäglich für die Mission von Pro Helvetia einsetzen. Es sind dies in erster Linie alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Schweiz und in allen Aussenstellen, aber auch die Fachkommission sowie die Jurys und externen Expertinnen, die durch ihre äusserst engagierte und professionelle Arbeit die Qualität und Unparteilichkeit unserer Engagements garantieren.

Die Stiftung wird ihr nationales und internationales Engagement für die Schweizer Kultur mit Entschlossenheit auch in Zukunft verfolgen, denn Kulturaustausch und -verbreitung sowie die Förderung der kulturellen Vielfalt im In- und Ausland sind aus demokratischer Sicht unverzichtbar.

Vorwort von Philippe Bischof, Direktor

Kunst ermöglicht es der Menschheit, so wird oft gesagt, Dinge vor ihrer Zeit wahrzunehmen, also eine Art Vorschau oder -ahnung in das unbekannte Kommende zu erhalten. Kunst zu machen, ist folglich immer mit dem Risiko des Scheiterns und einer hohen persönlichen Vorleistung verbunden, denn ihre Wirkung und ihr Gelingen sind oft erst sehr viel später zu erkennen als ihre Entstehung. Umso wichtiger ist es, gerade in unruhigen und polarisierten Zeiten, dass Kulturförderung auf Vertrauen, Offenheit und Neugierde beruht. Angesichts geopolitischer Turbulenzen und ökonomischer Ungewissheiten ist dies keine Selbstverständlichkeit; für Pro Helvetia ist es daher umso wichtiger, die tiefe Überzeugung an die kulturelle Machbarkeit einer besseren Zukunft zu verteidigen.

Doch Zukunftsplanung ist bekanntlich eine schwierige Aufgabe. Daher sind wir verpflichtet, uns so gut wie möglich auf mögliche Veränderungen vorzubereiten und die eigenen Ziele zugleich klar im Kern und agil in der Methode zu verfolgen. In diesem Sinne ist der Abschluss der politischen Diskussionen über die Kulturbotschaft 2025–2028 des letzten Jahres ein wesentlicher Baustein für die künftige Kulturförderung in der Schweiz, und wir sind inhaltlich zufrieden mit dem Ergebnis, zu dem wir einen wesentlichen Beitrag leisten durften. Wir sind überzeugt, dass darin zentrale gesellschaftliche Themen aufgegriffen werden und gemeinsam angegangen werden können – und dass Pro Helvetia in ihren Förderbereichen Massnahmen entwickelt hat, die Kunstschaffende und Kulturinstitutionen in ihrem Wirken wesentlich unterstützen können. Durch die vom Parlament beschlossene Reduktion des Budgets 2025 um 1,5 Millionen Franken wird sich allerdings nicht vermeiden lassen, dass die Stiftung auf Massnahmen und zahlreiche Unterstützungen verzichten und grundsätzlich noch stärker priorisieren muss.

Die Kulturbotschaft 2025–2028 legt kulturpolitisch wichtige Ziele fest, wie z.B. die Verbesserung der Entlöhnung von Kulturschaffenden und die Schaffung sicherer Arbeitsbedingungen. Sie ermöglicht eine bessere Unterstützung aller Phasen des kreativen Prozesses von Kunstschaffenden, sie definiert Rahmenbedingungen für ressourcenschonende kulturelle Praxen und fördert dezentrale Strukturen.

Hinter all den Ansätzen und Massnahmen, die wir entwickelt haben, steht die Absicht, dass wir unseren Auftrag in Anbetracht der hohen Transformationsdynamik und der gesellschaftlichen Unsicherheit so verantwortungsvoll wie möglich wahrnehmen wollen. Denn die Rolle der Kulturförderung ändert sich dementsprechend stetig. Im Falle von Pro Helvetia bedeutet dies, die Chancen und Spielarten nationaler und internationaler Kulturarbeit immer wieder neu zu erproben, sich neuen Themen zu stellen und Partnerschaften aufzubauen.

Mit diesem Vorwort möchte ich meinen grossen Dank aussprechen an die Stiftung, insbesondere an ihre Mitarbeitenden, ebenso wie an viele Kolleginnen in der Kulturförderung der Schweiz und weltweit, mit denen ich seit Ende 2017 zusammenarbeiten durfte. Es war eine grosse Ehre und sehr bereichernde Erfahrung, als Direktor von Pro Helvetia, die ich Ende Juni 2025 verlassen werde, national und international einen Einsatz leisten zu können für freie künstlerische Kreation und engagierten Kulturaustausch, über disziplinäre und geografische Grenzen hinweg. Ich verabschiede mich im Vertrauen darauf, dass die einzigartige Idee einer öffentlich geförderten, autonomen Stiftung, die einen kulturellen Echoraum zwischen der Schweiz und der Welt schafft, auch weiterhin in aller demokratischen Freiheitlichkeit, in Vielfalt und Eigenständigkeit ausstrahlt.

Mit ihrer Kreationsförderung leistet Pro Helvetia einen wesentlichen Beitrag zu vielfältigen, qualitativ hochstehenden Angeboten in den Bereichen Darstellende Künste, Design, Literatur, Musik, Visuelle Künste und Kunst+.

Im Bereich Literatur wurden 2024 25 Kreationsbeiträge für literarische Vorhaben gesprochen, darunter ein Beitrag an den postapokalyptischen Roman «Donutopia» der Waadtländer Autorin Alice Bottarelli, der wider Erwarten eine positive Zukunftsvision entwirft.

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Im Rahmen des neu lancierten Förderformats «Feat im Bereich Musik erarbeitete der Zürcher Musiker Xavier Stone gemeinsam mit der britischen Produzentin Lorraine James während einer Woche in einem Londoner Studio eine neue EP.

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Im Bereich Visuelle Künste erhielt Davide-Christelle Sanvee einen Beitrag für ihre performative Installation «Die Reste», die sich mit der Vergangenheit und Zukunft der Industriegeschichte auseinandersetzt und im Rahmen der Klöntal Triennale erstmals präsentiert wurde.

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Pro Helvetia fördert den künstlerischen und kulturellen Austausch zwischen den Landesregionen. Die von der Stiftung unterstützten Ausstellungen, Theater- und Tanzaufführungen, Festivals, Konzerte, Übersetzungen oder volkskulturellen Anlässe stellen Verbindungen zwischen verschiedenen kulturellen und sozialen Gruppen her.

Das «FIT Festival Internazionale del Teatro e della scena contemporanea» in Lugano zeigte ein breites Performanceprogramm mit Schwerpunkt auf dem Kunstschaffen aus allen Sprachregionen und lud zum Austausch in Form von öffentlichen Veranstaltungen und Gesprächen mit Kunstschaffenden ein.

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An den «Design Days» in Lausanne präsentierten Designschaffende aus der Schweiz ihre Arbeit, vernetzten sich mit der Szene und knüpften in einer Matchmaking-Veranstaltung Kontakte mit Schweizer Firmen.

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Unterstützt wurde auch die Gruppenausstellung «La scia del monte ou les utopistes magnétiques» im Musée des Beaux-Arts Le Locle. Sie befasste sich künstlerisch mit dem geschichtsträchtigen Monte Verità in Ascona und brachte Kunstschaffende aus der Schweiz und Italien zusammen.

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Am «Volkskulturfest OBWALD» traten Musikerinnen und Musiker aus der Schweiz und aus dem Gastland Finnland in einen produktiven Austausch vor einem begeisterten Publikum. Zudem förderte die Stiftung weitere volkskulturelle Projekte durch den Volkskulturfonds Pro Helvetia.

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Pro Helvetia unterstützt Nachwuchskünstlerinnen- und künstler dabei, in den nationalen und internationalen Szenen professionell Fuss zu fassen, und arbeitet dafür gezielt mit Partnerinstitutionen zusammen. Die Stiftung bietet Residenz- und Coachingprogramme, Promotionsmassnahmen oder Beiträge an öffentliche Präsentationen.

Die von Pro Helvetia unterstützten «Sofalesungen» umfassten 2024 über 60 Veranstaltungen in der deutsch- und französischsprachigen Schweiz und boten Schweizer Nachwuchsautorinnen und -autoren aus den Bereichen Comic, Belletristik, Spoken Word und Dramatik eine Bühne.

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Im Jahr 2024 initiierte Pro Helvetia mit «Push It» ein Förderformat für Musiklabels und Managementstrukturen, die Nachwuchsmusikschaffende aus der Schweiz in ihrer künstlerischen Weiterentwicklung und bei der Promotion unterstützen. Gefördert wurden unter anderem der Musiker Sami Galbi und das Genfer Musiklabel Les Disques Bongo Joe.

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In den Visuellen Künsten wurde eine Partnerschaft mit der Residenz «WIELS» in Brüssel lanciert, um Nachwuchskunstschaffenden aus der Schweiz die Möglichkeit zu geben, aktiv am künstlerischen und kulturellen Leben der belgischen Metropole teilzunehmen sowie wertvolle Netzwerke aufzubauen.

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Pro Helvetia greift wichtige Entwicklungen des aktuellen Kunst- und Kulturschaffens auf und unterstützt Projekte, die neue Impulse für die Kultur in der Schweiz setzen.

Das gemeinsam mit der Stiftung Mercator Schweiz initiierte sowie mit Julie’s Bicycle in Partnerschaft mit Vert Le Futur durchgeführte Programm «Creative Climate Leadership» brachte Kunst- und Kulturschaffende aus der Schweiz zusammen. Gemeinsam gingen sie der Frage nach, welche Rolle Kunst und Kultur im Klimaschutz einnehmen können.

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Im Rahmen der Pilotausgabe des Förderformats «Fast Forward» (2023–2025) werden fünf Mid-Career-Musikerinnen und Musiker aus der Schweiz ihre Arbeit künstlerisch und strategisch weiterentwickeln und ihre Kompetenzen im Bereich Promotion, Marketing und Management erweitern.

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Die neue Ausschreibung «Perform!» trägt den Eigenheiten von Performance-Kunst in Produktion und Distribution Rechnung und unterstützt visuelle Kunstschaffende dabei, ihre Praxis zu professionalisieren. So erhielt das Kollektiv ‘nSchuppel von Vanessà Heer einen Beitrag, um seine Arbeit weiterzuentwickeln und ein Bühnenstück zu realisieren, das schweizerische Bräuche und Traditionen neu interpretiert.

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Pro Helvetia fördert Projekte zur Kunstvermittlung, die Beispielcharakter besitzen und die Öffentlichkeit zu einer kritischen Auseinandersetzung mit Kunst und Kultur einladen.

Im Rahmen der Ausschreibung «Embedded Perspectives» wurden insgesamt elf Projekte unterstützt, die neue kreative Wege suchen, um den Zugang zu Kunst und Kultur zu erleichtern sowie die Auseinandersetzung zwischen Publikum und Kunst und Kultur zu fördern. Das Projekt «u n ~ t e a c h a b l e» setzt sich kritisch mit der Weitergabe und Transformation von Wissen in unserer Gesellschaft auseinander.

In den Visuellen Künste erhielt das Publikationsprojekt «Accessibilité dans le domaine des arts visuels» des Kollektivs Wages For Wages Against einen Unterstützungsbeitrag. Es macht im Themenbereich Zugänglichkeit Empfehlungen für nicht-institutionelle Kunsträume und künstlerische Produktionen.

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Pro Helvetia fördert die Verbreitung von Werken Kunst- und Kulturschaffender aus der Schweiz, welche von wichtigen Institutionen, Veranstaltern oder Festivals im Ausland eingeladen werden. Zu diesem Zweck vergibt die Stiftung Beiträge an Theater- und Tanzproduktionen, Konzerttourneen, Lesereisen, Ausstellungen und Übersetzungen.

Unterstützt wurde beispielsweise die Online-Plattform «New Books in German», welche ausgewählte Neuerscheinungen aus dem deutschsprachigen Raum einem englischsprachigen Fachpublikum vorstellt und die Verbreitung und Übersetzung der Werke ins Englische fördert.

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Unterstützt wurden weiter fünf Schweizer Beiträge aus den Darstellenden Künsten am «Fierce Festival» in Birmingham. Das internationale Festivalprogramm legte 2024 einen Fokus auf das Kunstschaffen aus der Schweiz.

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Ebenso unterstützte Pro Helvetia die Ausstellung «Monte di Pietà» von Christoph Büchel in der Fondazione Prada in Venedig, einem ehemaligen Pfandhaus, das inzwischen von einer privaten Kunststiftung genutzt wird. Die Installation widmete sich dem Konzept der Verschuldung mit zahlreichen kulturgeschichtlichen und ökonomischen Referenzen.

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Mit einer breiten Palette von Promotionsmassnahmen trägt Pro Helvetia dazu bei, dass das Kunst- und Kulturschaffen aus der Schweiz von Veranstalterinnen und Veranstaltern im Ausland kontinuierlich wahrgenommen wird.

Im Rahmen des Schweizer Fokus am «Les SUBS» in Lyon wurden Auftritte der darstellenden Künste aus der Schweiz unterstützt. Gemeinsam mit dem Centre culturel suisse (CCS) wurde zudem ein Netzwerktreffen organisiert, mit dem Ziel, die zeitgenössische Schweizer Zirkus-, Tanz und Theaterszene mit internationalen Veranstaltenden in Kontakt zu bringen.

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2024 beteiligte sich Pro Helvetia als Mitorganisatorin an der Pilotausgabe des Programms «Goldschmidt+». Das Format gehört zum etablierten «Goldschmidt Programm» für Nachwuchsübersetzerinnen und -übersetzer und ermöglicht Weiterbildungen im Bereich Auftrittskompetenz und professionelle Vernetzung.

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Weiter unterstützte Pro Helvetia 2024 die Teilnahme von fünf Musikerinnen und Musikern aus der Schweiz am Berliner Festival «Monat der zeitgenössischen Musik». Die Teilnehmenden konnten im Rahmen eines Networking-Programms mit Musikorganisationen und -veranstaltenden wichtige Kontakte knüpfen.

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Pro Helvetia unterstützt Schweizer Auftritte oder Schwerpunkte an zahlreichen Messen, Biennalen und Veranstaltungen von internationaler Ausstrahlung.

So ermöglichte es Pro Helvetia sieben Gruppen der darstellenden Künste aus der Deutschschweiz und der Romandie, ihre Arbeit am Festival «Cratère Surfaces» im französischen Alès zu präsentieren. Die bedeutende Plattform für Strassentheater legte 2024 einen Fokus auf das zeitgenössische, künstlerische Schaffen aus der Schweiz.

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In Zusammenarbeit mit Pro Helvetia reisten neun Verlage aus drei Schweizer Sprachregionen zum Pitching «Shoot the Book!» des Filmfestivals von Cannes, wo die Schweiz 2024 als Gastland am «Marché du Film» auftrat. Dabei ging es darum, die Verfilmung von Büchern und die Vernetzung der Schweizer Literaturszene mit der internationalen Filmindustrie zu fördern.

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Weiter unterstützte Pro Helvetia anlässlich eines Schweizer Fokus die Teilnahme von Musikschaffenden aus der Schweiz am Festival «November Music» in den Niederlanden. Die drei Formationen Julie Campiche Quartett, Lucia Cadotsch und Oxeon präsentierten ihre Werke aus dem Bereich Jazz, während Cathy van Eck und Oscar Bianchi ihre Kompositionen aus dem Bereich zeitgenössische Musik vorstellten.

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Pro Helvetia fördert den internationalen Kulturaustausch mittels Residenzen, Wissensaustausch und Kooperationen, die es Kunst- und Kulturschaffenden aus der Schweiz ermöglichen, ihre Netzwerke auszubauen, neue kulturelle Kontexte kennenzulernen und ihre beruflichen Erfahrungen zu erweitern.

Anlässlich der «Swiss Dance Days» lud Pro Helvetia 2024 eine Delegation von Veranstalterinnen und Veranstaltern aus den Regionen der Aussenstellen von Pro Helvetia in die Schweiz ein. Neben zahlreichen gemeinsamen Veranstaltungsbesuchen bot ein zweitägiges Programm in Genf und Lausanne den Teilnehmenden die Möglichkeit, die Tanzszene in der Romandie kennenzulernen und in einen Wissens- und Erfahrungsaustausch zu treten.

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Die Abteilung Literatur lancierte zusammen mit Pro Helvetia New Delhi die «Masterclass Illustration». Das Förderformat erlaubte es Kinderbuchillustrierenden aus der Schweiz, sich wiederholt mit internationalen Nachwuchs-Illustrierenden auszutauschen sowie sich vor Ort in Indien mit internationalen Expertinnen und Experten zu vernetzen.

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Ebenso richtet Pro Helvetia den Blick auf neue Netzwerke, Regionen und Märkte, in denen Potenzial für einen intensiveren Austausch und eine verstärkte Präsenz von Kunst und Kultur aus der Schweiz besteht. Zentral sind dabei der Aufbau und die Pflege von Partnerschaften mit regionalen Veranstalterinnen und Veranstaltern.

In den Darstellenden Künsten konnten sich ausgewählte Kunstschaffende und Veranstaltende im Netzwerkprogramm «Next Level» länderübergreifend vernetzen und neue Zusammenarbeiten andenken. Das seit 2022 von Pro Helvetia gemeinsam mit Partnerinstitutionen im deutschsprachigen Raum durchgeführte Programm fördert die Produktion und die Promotion von Theater- und Tanzproduktion für ein junges Publikum.

Weiter nahm eine Schweizer Delegation von Game-Designerinnen und -Designern in Zusammenarbeit mit Pro Helvetia Shanghai an der Gaming-Messe «WePlay Expo» in China teil. Drei Studios aus der Schweiz – Kipwak Studio, Memento Games, Altab – sowie das chinesische Nerve Singer Studio lernten chinesische und internationale Studios, Verlage und Investorinnen und Investoren kennen und machten sich mit der lokalen Gaming-Branche vertraut.

Ebenso unterstützt wurde die Teilnahme von Architekturschaffenden aus der Schweiz an der «Tallinn Architecture Biennale 2024» in Estland. Sie präsentierten ihre Arbeiten, welche sich mit der Architektur der Zukunft und den dafür verfügbaren Ressourcen befassten.

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Mit Unterstützung von Pro Helvetia Johannesburg absolvierte der Mode-Designer Rafael Kouto 2024 eine Residenz in Ghana und Nigeria. Der Aufenthalt ermöglichte es ihm, seine Recherche und Praxis in den Bereichen Nachhaltigkeit, Upcycling und Entkolonialisierung in der Modebranche zu vertiefen.

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Im Rahmen der «Ateliers SAHM» reisten sechs Comic-Künstlerinnen und Mitglieder des Schweizer Kollektivs La Bûche nach Brazzaville im Kongo. In Zusammenarbeit mit fünf Künstlerinnen aus Afrika realisierten sie während ihrer Residenz eine Arbeit zum Thema Schwesternschaft, die im Jahr 2025 in der Schweiz präsentiert werden soll.

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Pro Helvetia Kairo unterstützte 2024 die Teilnahme von Schweizer Kunstschaffenden an mehreren Festivals im arabischen Raum. So nahmen beispielsweise der Jazz-Musiker Lorenzo de Finti und dessen Band am Cairo Jazz Festival teil, einer bedeutenden Plattform für den zeitgenössischen Jazz.

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Mit der Unterstützung von Pro Helvetia Kairo konnte weiter die Schweizer Autorin Elisa Shua Dusapin einen Rechercheaufenthalt in Jordanien verbringen. Der Aufenthalt eröffnete den Zugang zu einem neuen kulturellen Kontext und bereitete den Weg für die Arbeit an ihrem neuen Roman.

Pro Helvetia New Delhi ermöglichte 2024 die Teilnahme der Künstlerinnen Paloma Ayala aus Zürich und Monika Emmanuelle Kazi aus Genf an der «Karachi Biennale», einem wichtigen Festival für zeitgenössische Kunst in Pakistan. Thematisch standen dabei der Zugang zu Ressourcen sowie die Lebensmittelproduktion und -verteilung im Fokus.

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Mit Unterstützung von Pro Helvetia New Delhi nahmen ausserdem Schweizer Gamestudios am Masterclass-Programm «Cultural Identity and Play» in New Delhi unter der Leitung des Schweizer Game-Designers Chris Solarski teil. Sie tauschten sich mit internationalen Game-Designerinnen und Experten aus und erweiterten das eigene Netzwerk.

Mit Unterstützung von PRO HELVETIA SHANGHAI konnte 2024 die erste Ausgabe des Langzeitrechercheprojekts «Post Carbon» realisiert werden, das sich mit den Herausforderungen des Klimawandels befasst. Mittels Vorträgen, Workshops und Expeditionen in verschiedenen chinesischen Städten brachte es Kunst- und Designschaffende sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus der Schweiz und China zusammen.

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Pro Helvetia Shanghai unterstützte weiter die Teilnahme von sechs Schweizer Musikgruppen am «A Bunch of Noise», einem Festival für experimentelle Musik in Shanghai. Live-Performances boten eine direkte Interaktion mit dem Publikum, während Workshops den Wissensaustausch zwischen den Teilnehmenden anstiessen. Im Anschluss an das Festival tourten vier Musikgruppen aus der Schweiz durch China.

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Mit der Unterstützung von Pro Helvetia Südamerika nahm das Schweizer Duo Richon-Bender an der Plattform für zeitgenössische Musik Sonandes in Bolivien teil und trug zum Programm «Esculturas Sonoras de los Alpes a los Andes» über das Thema Klangskulpturen bei. Die Werke, die in diesem Rahmen kollaborativ erarbeitet wurden, kamen an der 10. Ausgabe von Sonandes zur Aufführung.

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Weiter unterstützte Pro Helvetia Südamerika die Recherchereise des Schweizer Biohackers und Experten für digitale Kunst Marc Dusseiller durch mehrere südamerikanische Länder.

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Das Centre culturel suisse (CCS) in Paris war im Jahr 2024 wegen Bauarbeiten geschlossen. Seit September 2022 ist das Centre culturel suisse mit dem multidisziplinären Programm «CCS on Tour» in verschiedenen Städten Frankreichs aktiv und präsentiert Kunstschaffen aus der Schweiz in Zusammenarbeit mit Partnerinstitutionen.

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Im Mai 2024 war das CCS unter anderem in Metz präsent, wo es am «Passages Transfestival» teilnahm sowie ein gemeinsames Programm mit dem deutsch-französischen Festival der darstellenden Künste «Perspectives» aus Saarbrücken und dem internationalen Festival für digitale Kunst «Constellations» entwickelte.

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Im Juni nahm das CCS an der 20. Ausgabe des Literaturfestivals «Le Marathon des mots» in Toulouse teil, welches im Rahmen eines Schweizer Fokus das Literaturschaffen von heute und morgen zeigte.

Im Herbst 2024 kehrte das CCS zurück auf verschiedene Pariser Bühnen und lud anlässlich der «Performissima», einem neuen Festival für Performance-Kunst, Kunstschaffende aus der Schweiz ein, ihre Arbeiten zu präsentieren.

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