Pro Helvetia und Migros-Kulturprozent vergeben Verlagsprämien
Publiziert am: 11.11.2003
Die Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia und das Migros-Kulturprozent vergeben in diesem Jahr bereits zum fünften Mal ihre Verlagsprämien. Ziel des Programms ist es, die unabhängigen literarischen Verlage in der Schweiz zu stärken. 2003 steht ein Gesamtbetrag von CHF 300`000.– für sieben Verlage aus der Westschweiz und dem Tessin zur Verfügung. Eine Prämie erhalten Editions de l’Aire, Bernard Campiche Editeur, Editions La Dogana, Editions Empreintes, La Joie de Lire, Editions Zoé sowie Edizioni Casagrande.
Schweizer Verlage haben nicht nur mit branchenspezifischen Problemen zu kämpfen. Auch der kleine Absatzmarkt in den einzelnen Sprachregionen und die Schwierigkeit, Schweizer Bücher im Ausland zu verkaufen, erschweren deren Verbreitung. Im Gegensatz zu anderen europäischen Ländern fehlen in der Schweiz auch wirtschafts- oder exportfördernde Massnahmen im Bereich der Buchproduktion. Die Initiative der zwei Kulturförderungsinstitutionen ist deshalb gleichzeitig ein Anstoss für andere öffentliche und private Stellen, gemeinsam nach Lösungen für die Zukunft zu suchen.
Die unterstützten Verlage Editions de L’Aire, Campiche Editeur sowie Editions Zoé engagieren sich in besonderem Masse für Schweizer Autorinnen und Autoren aus allen Sprachregionen. La Dogana und Empreintes haben sich der Lyrik verschrieben, die es besonders schwer hat, ein Publikum zu finden, während sich La Joie de Lire durch ein Kinder- und Jugendbuchprogramm von grosser literarischer Qualität auszeichnet. Auch bei den Edizioni Casagrande finden sich zahlreiche Werke von Schweizer Autoren aus der gesamten Schweiz, die der Verlag mit wachsendem Erfolg auf dem italienischen Markt bekannt macht.
Mit den Verlagsprämien erhalten diese Verlage Mittel für zusätzliche Aktivitäten im Bereich Vertrieb und Werbung, damit die von ihnen verlegten Werke im Ausland besser wahrgenommen werden. Gleichzeitig soll mit der Förderung die kontinuierliche kreative Arbeit der Verlegerinnen und Verleger gewürdigt werden, die trotz der Schwierigkeiten in der Branche ihre Unabhängigkeit bewahrt haben und mit ihrem Engagement das kulturelle Leben der Schweiz bereichern.