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Professionalisierung der Kultur – Fluch oder Segen?

Publiziert am: 14.04.2005

Ein Symposium der Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia, des Studienzentrums Kulturmanagement der Universität Basel und des Kunstmuseums des Kantons Thurgau

Am 26. und 27. Mai findet in der Kartause Ittingen (TG) eine öffentliche Tagung statt, die sich dem tiefgreifenden Wertewandel im Kulturbereich in den vergangenen 20 Jahren widmet. Forderten die Siebziger- und Achtzigerjahre die Demokratisierung der kulturellen Handlungsfelder, müssen heute Kunstschaffende, Kulturvermittlerinnen und Veranstalter den Ansprüchen nach Professionalität und Rentabilität nachkommen. Das Symposium fragt nach den Möglichkeiten und Gefahren dieser Entwicklung. Es befasst sich mit der umfassenden Professionalisierung der Kultur und lotet zukünftige Perspektiven aus. Die zweitägige Veranstaltung wurde durch Pro Helvetia als Abschluss ihres Projektes «Kulturmobil» initiiert.

Den Anlass für das Symposium «Professionalisierung der Kultur – Fluch oder Segen?» bildet die «Kulturmobil»-Tätigkeit von Pro Helvetia. Dieses Projekt wurde Ende 2004, zwanzig Jahre nach seiner Erfindung, eingestellt. Mit der Gründung von «Kulturmobil» begegnete Pro Helvetia 1984 der Forderung nach einer Demokratisierung der Kultur. Es sollte verschiedensten Bevölkerungsgruppen ermöglichen, eigene Kulturprojekte zu realisieren und gleichzeitig das kulturelle Schaffen in peripheren Gegenden unterstützen.

In den letzten Jahren ist das Angebot an Kulturveranstaltungen markant gestiegen. Eine neue Generation von Veranstaltern, Künstlerinnen und Künstlern sucht mit reger Projektaktivität und immer wieder neuen Kunst- und Veranstaltungsformen ein Publikum. Diese Zunahme des Angebots erhöht die Konkurrenz um die beschränkte Ressource Aufmerksamkeit. Gleichzeitig fordert der allgegenwärtige Druck zur Ökonomisierung auch von der Kultur mehr Effizienz und Transparenz, mehr gesellschaftlichen Nutzen, «Return on Investment». Künstlerische Qualität alleine garantiert in diesem Umfeld längst nicht mehr den Erfolg: es wird auf allen Ebenen des Kulturbereichs mehr Professionalität verlangt. Seit einigen Jahren haben Ausbildungsstätten wie die Universität Basel auf die vermehrte Nachfrage nach professionellem Know-how reagiert und bieten Kulturmanagement-Lehrgänge an, was gleichzeitig den Druck zur Professionalisierung weiter erhöht.

Das Symposium «Professionalisierung der Kultur – Fluch oder Segen?» analysiert diese Veränderungen im kulturellen Feld und stellt sie zur Diskussion. Hat die Forderung nach einer Demokratisierung der Kultur ausgedient oder enthält sie gar den Schlüssel für eine neue Öffnung der Szene? Zerstört der Zwang zur Professionalisierung die Freiheit des Ausdrucks oder öffnet er der Kultur neue Wirkungsfelder? Solche und andere Fragen stehen am 26. und 27. Mai in Ittingen zur Diskussion. Ziel ist, neue Perspektiven und Handlungsstrategien für die verschiedenen Akteure des Kulturlebens zu skizzieren.

Nähere Informationen zur Tagung bietet: www.kunstmuseum.ch/symposium/

Medienauskünfte: Sabina Schwarzenbach, Kommunikation,

T: +41 44 267 71 39, F: + 41 44