Die dritte Ausgabe des «House of Switzerland Milano» feiert 2025 das kollaborative Design. Präsentiert werden 25 Projekte von Nachwuchstalenten, Institutionen, etablierten Marken und Hochschulen.
Die Arbeiten, die von einer internationalen Jury aus Branchenexpertinnen und -experten ausgewählt wurden, veranschaulichen, wie Kollaboration die einzelnen Schritte eines Designprozesses prägt. Die Gemeinschaftsausstellung soll beleuchten, welche Kraft und Intensität der zeitgenössischen Designszene aus der Schweiz innewohnt und wie sie, Hand in Hand mit internationalen Partnerinnen und Partnern, einen Mehrwert schafft. Um diese letzte Ausgabe des «House of Switzerland Milano» als Teil der Milano Design Week 2025 zu organisieren, arbeiten Pro Helvetia und Präsenz Schweiz abermals zusammen.
«Kollaboration bringt Innovation hervor, da unterschiedlichste Expertise, Hintergründe und Fähigkeiten ineinanderfliessen», so die Creative Directors Marie Mayoly (Pro Helvetia) und Alexandre Edelmann (Präsenz Schweiz). «Als vielschichtiges Thema hat uns die Kollaboration auf dieser Reise tagtäglich begleitet. Kollaboration fördert Vertrauen und offene Gespräche und verwandelt Ideen in Wirklichkeit. So entstehen Brücken zwischen Generationen und Disziplinen, und damit die Grundlage für eine zukunftsorientierte Designlandschaft. Wir sind überzeugt, dass dies für den kreativen Sektor genauso gilt wie für Gesellschaften und Institutionen.»
Emerging Talents
Die teilnehmenden Designschaffenden befassen sich mit der Wirkung von Kollaboration auf lokaler und globaler Ebene und erkunden, wie Kollaboration Wandel und Innovation ermöglichen kann.
Kulturaustausch, Vernetzung und grenzüberschreitende Partnerschaften spielen in zahlreichen Projekten eine zentrale Rolle. Mit Furikake Lantern spielen Flavia Brändle und Rio Koboyashi auf die kulinarische Tradition Japans an und erkunden in ihrem Lichtdesign modulare Innovation. Gemeinsam mit der chinesischen Designerin Yihan Zhang gehen die Schweizer Designschaffenden Alix Arto und Emma Casella dem kulturellen und nachhaltigen Potenzial des Wollfilzens auf den Grund, wobei sie lokale Traditionen und internationale Techniken miteinander verknüpfen. In Zusammenarbeit mit Kunsthandwerkerinnen und -handwerkern erstellen sie im Rahmen ihres Projekts eine Filz-Datenbank und machen auf verschiedene unterschätzte Wollarten aufmerksam. Die finnische Designerin Mari Koppanen und die Schweizer Weberin Estelle Bourdet kreieren gemeinsam Interwoven Cultures – eine handgewebte Bio-Textilie, die mit traditionellen Webtechniken aus Bakteriencellulose hergestellt wird. Antonio Severi realisiert in Zusammenarbeit mit dem in Beirut ansässigen Exil Collective Einrichtungsgegenstände aus recyceltem Aluminium, wobei er traditionelle Sandgussverfahren mit zeitgenössischem Design verbindet. Lena Bernasconi nimmt den Gender-Bias der Modeindustrie unter die Lupe und präsentiert Arbeitshosen für Frauen einmal anders. Dversa.studio stellt kwer vor – eine Geschirrkollektion, die aus einem co-kreativen Prozess mit Nutzerinnen und Nutzern unterschiedlicher Hintergründe und Altersgruppen hervorging. Das Ergebnis sind inklusive Haushaltswaren.
Als Hommage an seine Studienzeit an der ECAL designt Justus Hilfenhaus Objekte, die in der Hochschule selbst gefertigt werden. Damit möchte er die hyperlokale Produktion ins Zentrum der Aufmerksamkeit rücken. Livia Lauber interpretiert das ikonische USM-Regalsystem mit funktionalen Lampen neu, und Salomon Elsler recherchiert, wie schädlingsbefallenes Holz in der Möbelherstellung verwendet werden kann. In Yael Anders und Tymen Goetschs TechTact wird traditionelle Tonkunst mit hochmodernen digitalen Werkzeugen hergestellt. Ihre Vasen werden gescannt, digital bearbeitet und 3D-gedruckt, bevor sie für die Produktion freigegeben werden. In dieser neuen Interpretation von zeitgenössischem Handwerk fliessen Kunsthandwerk und neueste Technologie ineinander. Raphael Kadid stellt ein Bücherregal vor, das er in Zusammenarbeit mit Raw Senses und BWB aus von Hand eloxiertem Aluminium kreiert hat.

Institutionen und Marken
Mit der Installation «Rings of Collaboration» rückt die Schweizer Paraplegiker-Stiftung das Potenzial von inklusivem Design in den Vordergrund. Sie zeigt, wie unter anderem im Medizin-, Technologie- und Bildungsbereich branchenübergreifend zusammengearbeitet wird, um einen unabhängigen und selbstständigen Lebensstil zu fördern. Das Istituto Svizzero erkundet den Zusammenhang zwischen der queeren Geschichte und Raumdesign, indem es sich das Zuhause von «Dorothy» ausmalt. Inspiriert von «Friends of Dorothy» geht es in einem Mailänder Haus queeren Geschichten auf den Grund, die man in der Architektur, in Artefakten und in kinetischen Maschinen findet. Eine interaktive Installation, die von mudac in Auftrag gegeben wurde, zieht die Besucherinnen und Besucher in den Bann des artenübergreifenden Hip-Hop-Universums von THEBADWEEDS, in dem mit Musik, Tanz und Humor auf die Themen Identität, Resilienz und ökologische Vernetzung eingegangen wird. In ihrer Swisswool MOÏRA Teppich-Kollektion zeigt Claudia Caviezel neue Einsatzmöglichkeiten für die Wolle des Walliser Schwarznasenschafs, indem sie innovative Deep-Dyeing-Techniken anwendet. Das Projekt soll Schweizer Wolle einen neuen Schwung verleihen, indem es deren Stärke und Potenzial hervorhebt und gleichzeitig lokale Landwirtinnen und Landwirte und traditionelle Handwerkskunst unterstützt. Die Michelangelo Foundation for Creativity and Craftsmanship präsentiert im Rahmen des Homo Faber Stipendienprogramms eine Sammlung von 23 Objekten, die von internationalen Duos, die aus einem Nachwuchstalent und einer Handwerksmeisterin oder einem Handwerksmeister bestehen, gefertigt wurden. Das Stipendium fördert die Weitergabe von Handwerkskunst von einer Generation an die nächste. So wird verdeutlicht, wie entscheidend Zusammenarbeit ist und dass Handwerk eine handfeste berufliche Perspektive darstellt.
Schulen und Hochschulen
«Designed in CH, Made in JP» ist ein kollaboratives Projekt zwischen dem Masterlehrgang Produktdesign der ECAL, Karimoku New Standard und Präsenz Schweiz. Gezeigt werden von Studierenden entworfene Stühle, in denen Erbe, Handwerk und Innovation aus der Schweiz und aus Japan miteinander verflochten werden. «The Basel Academy of Art and Design COLAB: ICDP Prospects Unfolded» von der Basel Academy of Art and Design FHNW zeigt interdisziplinäre Projekte des Institute Contemporary Design Practices, in denen Themen wie Mode, Innenarchitektur und industrielles Design durch Kollaboration und Reflexion öffentlich erforscht werden. SUPSIs SEMESTER Magazine richtet die Scheinwerfer auf den Nachwuchs der Schweizer Designszene. Mit sechs Geschichten von neu diplomierten Absolventinnen und Absolventen wird interdisziplinäre Zusammenarbeit gefördert. HSLUs Living Tent lädt Besucherinnen und Besucher ein, sich in ein von der Community geleitetes, nachhaltiges Projekt einzubringen.
Veranstaltungen
Im «House of Switzerland Milano» werden Gespräche, Workshops und Diskussionen mit Designschaffenden, Expertinnen und Experten sowie Institutionen stattfinden. Diese Gespräche und interaktiven Erlebnisse bieten Raum für Austausch, Inspiration und Kollaboration.
Szenografie
Vor einer Kulisse im Stil der 1970er-Jahre entführen die Schweizer Designduos Gini Moynier und Spectrodrama die Besucherinnen und Besucher in das goldene Zeitalter der Büroarbeitsplätze. Für die Szenografie, die in Zusammenarbeit mit Faust Linoleum und Forbo geschaffen wurde, wurde für alle Etagen des Hauses eine zusammenhängende Materialpalette verwendet. Die Installation aus Oberflächen, Sitzgelegenheiten und Schautafeln aus Linoleum widerspiegelt sowohl Tradition als auch technologischen Fortschritt. Sie lädt die Besucherinnen und Besucher ein, aktiv zu werden und fördert den zwischenmenschlichen Austausch. Die Installation legt den Fokus auf nachhaltige Kollaboration und zeichnet sich durch ein einheitliches Design aus.
House of Switzerland Milano
Im Rahmen eines dreijährigen kollaborativen Projekts arbeiten die Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia und Präsenz Schweiz zusammen, um eine Gemeinschaftsausstellung rund um das Thema Kollaboration auf die Beine zu stellen. Im Casa degli Artisti in Brera werden zahlreiche themenbezogene Projekte auf drei Etagen zu sehen sein.
Medienanfragen
Tania Luchena, Kommunikation, tluchena@prohelvetia.ch
Bilder
Das vollständige Press Kit finden Sie unter folgendem Link.
Website
Medientag
Der Medientag vom «House of Switzerland Milano» (Casa degli Artisti, Via Tommaso da Cazzaniga, Corso Garibaldi, 89/A, 20121 Mailand, Italien) findet am Montag, 7. April 2025.
Individuelle Previews sind nach Voranmeldung am Sonntag, 6. April 2025, möglich. Bitte kontaktieren Sie die Presseagentur MAY Concepts Ltd: hosmilano@mayconcepts.com.
Partnerinnen und Partner
- Präsentiert von der Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia und Präsenz Schweiz
- Offizielle Lieferanten: Faust Linoleum und Forbo
- Partnerinstitution: Bundesamt für Kultur
- Technik-Partner: Brigade Studio
- Gastro-Partner: Switzerland Cheese Marketing Italia, Ticinowine
- In Zusammenarbeit mit dem Schweizerischen Generalkonsulat in Mailand, der Swiss Design Association und dem Casa degli Artisti