Die Schweizer Künstlerin Amanda E. Metzger ist von Arts at CERN und Pro Helvetia für die dritte Ausgabe von Connect ausgewählt worden. Die Künstlerin wird eine zweimonatige Residenz am CERN verbringen.
In ihrer künstlerischen Praxis beschäftigt sich Metzger mit Netzwerktheorie, Urheberschaft und der Komplexität nicht quantifizierbarer Daten. Ihre Arbeit umfasst Installationen, Videos, Objekte und Fotografien, in denen sie untersucht, wie Erinnerungen entstehen, gemessen, geteilt und geschaffen werden.
Unterstützt durch das Team von Arts at CERN, wird die Künstlerin während zwei Monaten in einen Dialog mit Forschenden des CERN treten und an ihrer Seite im Laboratorium arbeiten. In der Auseinandersetzung mit modernster wissenschaftlicher Forschung werden sie gemeinsam neue künstlerische Formen erkunden und das Projekt Reconstructing Reality entwickeln. Es untersucht, wie kollektive Identität und Erinnerungen mittels Methoden, die von der experimentellen Physik inspiriert werden, gesammelt, bewahrt und neu interpretiert werden können.
Datenerfassung und –speicherung sowie die verlustbehaftete Rekonstruktion von Teilchendetektoren dienen Reconstructing Reality als Ausgangspunkt im Versuch, bruchstückhafte Erinnerungen zu rekonstruieren und eine dezentrale, vielgestaltige Identität zu schaffen, in der sich die Vision der Künstlerin widerspiegelt. Die Arbeit wird in eine webbasierte Plattform münden, wo die Betrachtenden durch vernetzte, rekonstruierte Erinnerungen navigieren können, die sich zu einem Zusammenspiel von Text-, Video-, Audio- und Grafikelementen verbinden.
«Die kaleidoskopische Natur von Kunst verändert unsere Sichtweise auf die Art und Weise, wie wir uns mit Wissenschaft auseinandersetzen. Die Künstlerinnen und Künstler unseres Programms zeichnen sich dadurch aus, dass sie neue Möglichkeiten eröffnen, und ich freue mich, Metzger in unserer Residenz willkommen zu heissen. Ihre Arbeit und ihr Vorhaben verkörpern diese transformative Kraft und das CERN bietet einen einzigartigen Rahmen für die Entwicklung dieser Ideen», sagt Mónica Bello, Leiterin von Arts at CERN.
Arts at CERN und Pro Helvetia arbeiten im Rahmen des Programms Connect bereits zum achten Mal zusammen. Es hat sich als wichtige Plattform für die künstlerische Auseinandersetzung mit Physik und der wissenschaftlichen Community am CERN etabliert. So verbrachten in der Vergangenheit die Künstlerinnen und Künstler AATB, Johanna Bruckner, Robin Meier und Vimala Poons Residenzen am CERN. Rohini Devasher und Elisa Storelli, Shaliesh BR und Lou Masduraud, Marcela Morage und Dominique Koch sowie Kamil Hassim und Ian Purnell verbrachten gemeinsame Residenzen sowohl am CERN als auch bei wissenschaftlichen Partnerinstitutionen in Indien, Chile und Südafrika.
Die Connect-Jury bestand aus Mónica Bello, Kuratorin und Leiterin von Arts at CERN, Giulia Bini, Programmleiterin und Kuratorin von «Enter the Hyper-Scientific» an der École polytechnique fédérale de Lausanne EPFL, und Federica Martini, Leiterin des Masterstudiengangs CCC – Critical Curatorial Cybermedia an der Haute école d’art et de design Genève HEAD.
Connect: Residenzen von Arts at CERN und Pro Helvetia
Connect ist eine 2021 lancierte Zusammenarbeit von Arts at CERN und Pro Helvetia zur Förderung und Unterstützung des Dialogs zwischen Kunstschaffenden und Forschenden im Kontext des Laboratoriums. Connect richtet sich an Kunstschaffende aus allen von Pro Helvetia unterstützten Sparten und besteht aus einem nationalen und einem internationalen Format.
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Arts at CERN