Milano Design Week 2023

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Remartga: Quest artitgel n’è betg disponibel per rumantsch.

Photos credit – Image treatment: Sara Bastai / Graphic Design: Adeline Mollard

Sieben Tage, sieben Ausstellungen, drei Stockwerke und ein gemeinsames Dach: Das «House of Switzerland Milano» versammelt während der Milano Design Week 2023 Schweizer Designerinnen und Designer, Studios, Brands und diverse Institutionen, die im Bereich Design aktiv sind. Das Programm umfasst vielfältige Zugänge zum Thema «Urgent Legacy» – von der lokalen Produktion zum verantwortungsvollen Materialeinsatz, von der Wiederverwertung zum Upcycling, von inklusiven Designlösungen bis zur Auseinandersetzung mit der Klimakrise. Begleitet wird die Gruppenausstellung durch Gesprächsbeiträge und Workshops. Das «House of Switzerland Milano» wird von der Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia und von Präsenz Schweiz gemeinsam organisiert, in Zusammenarbeit mit zahlreichen Partnern

Die Ausstellung «Urgent Legacy»

Rund um die Fragestellung «Urgent Legacy» setzt sich die Schweizer Designszene mit dringenden, globalen Herausforderungen auseinander und zeigt im «House of Switzerland Milano» eine Vielfalt an innovativen Lösungen. Präsentiert werden aufstrebende Designerinnen und Designer sowie unabhängige Studios, ergänzt durch eine kuratierte Auswahl an Brands sowie Institutionen der Bildung und Forschung.

Image treatment: Sara Bastai / Graphic Design: Adeline Mollard

In der Selektion «Emerging Talents» stellt Pro Helvetia neun junge Designerinnen und Designer vor, die ästhetisch überzeugende, ressourcenschonende Lösungen anbieten. Was bedeutet Schönheit für jene, die nicht sehen können? Alena Halmes findet für ihre Glas-Serie «Eyes Closed» Inspiration im Unsichtbaren. Alix Arto formt Drinnen und Draussen, Hell und Dunkel mit dem Textil-Panel «Sur-Mesure» aus nachhaltiger Produktion. Emma Casella schlägt mit dem multifunktionalen Baby-Kit «Newo» eine neue Anwendung von Schweizer Wolle vor. Auf die kühlenden Eigenschaften von Ton und Wasser und die Tradierung islamischen Wissens setzt Léon Félix mit dem Fensterladen-System «Terra».  Inwiefern ein neues Design den Menschen oder dem Planeten im Jahr 2023 noch nützen kann fragen Nadia El-Hindi, Swann Fardel und Aurore Péry (Gradient Ateliermit den Aluminiumschalen «Refonte». Ihr Antidesign-Ansatz beleuchtet die ökologische, soziale und politische Verantwortung heutigen Designs. Das «Herbier Project» von Paula Cermeño León vereint Pflanzenkosmetik, Einwegproduktion und biologische Abbaubarkeit in kunstvollen Gesichtsmasken. Essbares Seegras gilt als zukunftsfähiges, doch verkanntes Nahrungsmittel. Dem wirkt das Studio Carolien Niebling (Carolien Niebling) mit der Keramikarbeit «Plating Up the Future» entgegen. Erika Marthins (Studio Marthins) forscht mit dem Projekt «React/Refract» an der Schnittstelle von computerbasiertem Design, Robotik, Handarbeit und Kreislaufwirtschaft. Der Aluminiumhocker «Y-Stool» von Studio Topo (Moritz Gysi, Linus Maurmann, David Walsh) schliesslich paart Recycling mit materieller Reduktion.

Image treatment: Sara Bastai / Graphic Design: Adeline Mollard

Vier Hochschulen widmen sich ebenfalls dem Thema «Urgent Legacy»: Die ECAL/University of Art and Design Lausanne zeigt, was Studierende im Bachelor Industriedesign im Workshop «Junkyard Diving – Exploring and creating out of our waste» erarbeitet haben, während sich die ETH Zürich in der interaktiven Ausstellung «Inclusive Design – For a world without barriers» mit Prothesen und Hilfsgeräten auseinandersetzt, die für und mit Menschen mit Beeinträchtigungen entwickelt werden. Mit der Ausstellung «Spirits – Excellent for the head» und in Anlehnung an die Speak-easys der Prohibitionszeit feiern die Studierenden des Master Raum- und Kommunikationsdesign der HEAD-Genève das Erbe von Ray Eames, Daisy Ginsberg, Eileen Gray, Anab Jain, Sophie Täuber-Arp, Magdalene Odundo und Valentine Schlegel. Die Hochschule für Gestaltung und Kunst FHNW stellt in der immersiven Ausstellung «New Territories – Shaping Design Cultures» Projekte vor, die sich mit Designkultur, Nachhaltigkeit sowie mit digitaler Integration beschäftigen.

Image treatment: Sara Bastai / Graphic Design: Adeline Mollard

Weitere Perspektiven zeigen verschiedene Institutionen: Während das Istituto Svizzero die Besucherinnen und Besucher in der DIY Academy des Kollektivs INNER LIGHT dazu einlädt, ihre ausrangierten Kleider mit Siebdruck und Nähmaschine umzugestalten statt zu entsorgen, bittet die mudac-Direktorin Beatrice Leanza unter dem Titel «Making Things Public – The design of institutions now and then» zum Frühstücksgespräch mit Johanna Agerman Ross (Victoria & Albert Museum London, Aric Chen (Nieuwe Instituut Rotterdam) und Ewan McEoin (National Gallery of Victoria Melbourne). Die NOV Gallery versammelt in der Ausstellung «Paper Trail» die Arbeiten mehrerer Studios rund um den Rohstoff Papier.

Image treatment: Sara Bastai / Graphic Design: Adeline Mollard

Schliesslich stellen sechs Schweizer Marken, die sich der nachhaltigen, lokalen und dauerhaften Produktion verschrieben haben, ihre Kreationen vor: Embru, Lehni, Lichtprojekte Christian DeuberRöthlisberger Kollektionschindlersalmerón und Seledue.

Monocle Radio sendet live aus dem «House of Switzerland Milano». Auf dem Programm stehen insbesondere Interviews mit Designerinnen und Designern sowie Architektinnen und Architekten.

Die Milano Design Week (Fuorisalone) findet vom 17. bis 23. April statt.


Das «House of Switzerland Milano»

Das «House of Switzerland Milano» ist ein gemeinsames Projekt von Präsenz Schweiz und der Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia, in Partnerschaft mit Switzerland Global Enterprise / Swiss Business Hub Italy, der Ikea Stiftung Schweiz und von Bally, in Zusammenarbeit mit der Swiss Design AssociationCasa degli Artisti und dem Schweizerischen Generalkonsulat in Mailand.

Nach einer ersten erfolgreichen Ausgabe im Jahr 2022 wird das «House of Switzerland Milano» am Fuorisalone 2023 erweitert. In der Casa degli Artisti wird eine Plattform für das Schweizer Designschaffen mit einem jährlich wechselnden Thema errichtet– aktuell lautet es «Urgent Legacy». Die auf drei Jahre angelegte Initiative hat zum Ziel, den beteiligten Designschaffenden eine internationale Bühne zu bieten und Brücken in die Industrie und zum Publikum zu bauen.

Die Beiträge werden der Öffentlichkeit unter der künstlerischen Leitung und visuellen Kommunikation von Adeline Mollard (Zürich/Schweiz), mit der Szenografie von Work Matter (Lausanne/Schweiz) und der Fotografie von Sara Bastai (Porto/Portugal) präsentiert.

Die gesamte Schweizer Präsenz an der Milano Design Week 2023 ist in der Swiss Design Map ersichtlich, die von der Swiss Design Association kuratiert wird.


Photos credit – Image treatment: Sara Bastai / Graphic Design: Adeline Mollard

Medienmitteilung der Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia, 04.04.2023