Tandems aus Schweizer Kunstschaffenden und internationalen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des Adolphe Merkle Instituts (AMI) konnten im Rahmen der Ausschreibung «NanoARTS» Projektvorschläge einreichen, die die Schnittstellen zwischen Kunst und Nanowissenschaften erforschen.
Unter den Bewerbungen wurden schliesslich drei Tandems, deren vielversprechende Kollaborationen in den nächsten Monaten beginnen werden, von einer transdisziplinären Jury aus Expertinnen und Experten ausgewählt.
Die drei ausgewählten Tandems sind:
Claudia Christen / Jessica Clough
Claudia Christen [Bildende Künstlerin]
Jessica Clough [Gruppenleiterin «Polymer Chemistry & Materials»]
«PAINTING WITH LIGHT: THE DARKROOM OF NATURE»
In ihrer gemeinsamen Forschung wollen die Tandempartner Verbindungen und Synergien zwischen Nanowissenschaft und Fotografie erforschen. Ziel ist es, neue Methoden zu entwickeln, um mit Licht zu zeichnen, indem mechanisch reagierende Moleküle verwendet werden, die Licht abgeben, wenn sie durch Kraft aktiviert werden. Die Tandempartner werden eng zusammenarbeiten und ihr Wissen über Licht, optische Signale und mechanische Prozesse sowohl in der Fotografie als auch in den Nanowissenschaften verbinden.
Yvo Goette / Alke Fink
Yvo Goette [Designer]
Alke Fink [Professorin für «BioNanomaterials»]
«BIGGER PICTURE»
Ausgangspunkt der gemeinsamen Untersuchung sind wissenschaftliche Bildgebungsverfahren, die zur Visualisierung der Mikro- und Nanostruktur von Materialien eingesetzt werden. Mit Hilfe dieser Methoden wird das Tandem Daten sammeln und übersetzen mit dem Ziel, hypothetische 3D-Materialmodelle durch parametrisches computergestütztes Design zu erstellen und den künstlerischen Designprozess zu nutzen, um digitale Strukturen durch verschiedene Medien sichtbar zu machen.
Pedro Wirz / Christoph Weder
Pedro Wirz [Bildender Künstler]
Christoph Weder [Professor für «Polymer Chemistry & Materials»]
«MATERIAL CHANGES»
Das Tandem schlägt vor, den Begriff «Nachhaltigkeit» und dessen Verwendung durch einen transdisziplinären Dialog zwischen Kunst und Wissenschaft zu hinterfragen. Der Diskurs wird sich um Konzepte wie Technologie vs. Natur, Recycling und Wiederverwendung mit Mehrwert, Nanostrukturen in natürlichen und künstlichen Materialien und andere drehen. Das Tandem wird schließlich Objekte schaffen, um ihren Dialog zu dokumentieren, wobei verschiedene künstliche und natürliche Materialien verwendet werden.
Die Jury setzte sich zusammen aus:
- Giulia Bini, Kuratorin und Produktionsleiterin der EPFL-Pavillons
- Valeria Mozzetti, Leiterin «Technology Transfer and Innovation» am Adolphe Merkle Institut
- Ingeborg Reichle, Professorin für Medientheorie an der Universität für angewandte Kunst Wien
- Claudia Schnugg, kunstwissenschaftliche Beraterin, Forscherin und Kuratorin