Schweizer Pavillon an der 19. Internationalen Architekturausstellung – La Biennale di Venezia: «Endgültige Form wird von der Architektin am Bau bestimmt.»

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Schweizer Pavillon an der 19. Internationalen Architekturausstellung – La Biennale di Venezia. Detailaufnahme des Modells. Die Ausstellung «Endgültige Form wird von der Architektin am Bau bestimmt.» wird von Elena Chiavi, Kathrin Füglister, Amy Perkins, Axelle Stiefel und Myriam Uzor kuratiert.
© Keystone/Gaëtan Bally

Der Schweizer Pavillon an der 19. Internationalen Architekturausstellung – La Biennale di Venezia zeigt im Mandat der Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia die Ausstellung «Endgültige Form wird von der Architektin am Bau bestimmt.»1, kuratiert von Elena Chiavi, Kathrin Füglister, Amy Perkins, Axelle Stiefel und Myriam Uzor.

Im Schweizer Beitrag zur 19. Internationalen Architekturausstellung – La Biennale di Venezia fragen die Kuratorinnen: «Was wäre, wenn nicht Bruno Giacometti, sondern Lisbeth Sachs den Schweizer Pavillon entworfen hätte?»

Sachs (1914–2002) war eine der ersten eingetragenen Architektinnen der Schweiz und Zeitgenossin von Bruno Giacometti, der den Schweizer Pavillon in den Giardini della Biennale di Venezia entwarf. Absicht der Kuratorinnen ist es, die temporäre Kunsthalle, die von Lisbeth Sachs für die Schweizerische Ausstellung für Frauenarbeit (SAFFA) 1958 in Zürich geschaffen wurde, im Schweizer Pavillon wieder aufleben zu lassen, und so auf die historische Abwesenheit von Architektinnen in den Giardini hinzuweisen.

«Die Gegenüberstellung von Sachs’ Werk mit demjenigen von Giacometti bringt zwei architektonische Visionen zusammen und lädt dazu ein, über die Notwendigkeit von Inklusivität in der Architekturgeschichte und in den heutigen Praktiken nachzudenken. Unsere Intervention ist nicht nur physisch, sondern auch zeitlich, verbindet sie doch architektonische Vermächtnisse und fordert die Wahrnehmung von Kontinuität heraus.»

Die Kuratorinnen
Von links: Elena Chiavi (Architektin), Amy Perkins (Architektin), Myriam Uzor (Architektin), Kathrin Fueglister (Architektin), Axelle Stiefel (Kuenstlerin) und Emma Kouassi (Grafikerin) des Teams Annexe, die den Schweizer Pavillon fuer die Architekturbiennale 2025 in Venedig gestalten, diskutieren und entwerfen den Pavillon in einem Atelier, aufgenommen am Freitag, 22. November 2024 in Zuerich. (KEYSTONE/Gaetan Bally)

In ihrer Ausstellung beleuchten die Kuratorinnen, welchen Einfluss die Vision von Lisbeth Sachs auf den heutigen Ausdruck des Schweizer Pavillons hätte haben können. Ausgehend von Sachs’ Ansatz gestalten sie ein fragmentiertes, immersives Raumgedächtnis, das die ästhetischen und ethischen Anliegen sowohl ihrer Zeit als auch unserer Gegenwart wachruft. Durch die Rekonstruktion von Elementen des radialen Grundrisses von Sachs und die Integration einer Klanginstallation schaffen die Kuratorinnen einen Raum, der die Besuchenden einlädt, den offenen Prozess einer «widerhallenden Architektur» zu erleben – eine Architektur, die entsteht, wenn vergangene und gegenwärtige Stimmen konvergieren.

Die Mitglieder des Teams Annexe, die den Schweizer Pavillon fuer die Architekturbiennale 2025 in Venedig gestalten, diskutieren und entwerfen den Pavillon in einem Atelier, aufgenommen am Freitag, 22. November 2024 in Zuerich. (KEYSTONE/Gaetan Bally)
Die Mitglieder des Teams Annexe, die den Schweizer Pavillon fuer die Architekturbiennale 2025 in Venedig gestalten, diskutieren und entwerfen den Pavillon in einem Atelier, aufgenommen am Freitag, 22. November 2024 in Zuerich. (KEYSTONE/Gaetan Bally)

Mit der Eingliederung einer ortsspezifischen Klanginstallation transformieren Elena Chiavi, Kathrin Füglister, Amy Perkins, Axelle Stiefel und Myriam Uzor den Pavillon in einen multisensorischen Erfahrungsraum. Feldaufnahmen von Gesprächen, Interaktionen, Landschaften und Bauarbeiten schaffen einen lebendigen Ort, durch den sich die Besuchenden durch aktives Gehen und Zuhören bewegen können. Klänge enthüllen verborgene Geschichten, die es dem Publikum ermöglichen, sich tiefgehend und intim auf die gebaute Umgebung einzulassen.

«Durch die in die Ausstellung eingebetteten Klänge, Erinnerungen und Geschichten verwandelt sich der Schweizer Pavillon in einen Ort der gemeinsamen Teilhabe und propagiert eine Sicht von Architektur als Gefäss für kollektive Erinnerung» , erwähnen sie.

«Diese auditive Erfahrung offenbart eine pulsierende Dimension von Architektur und Landschaft, die nicht nur betrachtet, sondern gefühlt und erlebt wird, wodurch Zuhörende gleichzeitig auch zu Mitwirkenden der Ausstellung werden.»

Amy Perkins (Architektin), Mitglied des Teams Annexe, das den Schweizer Pavillon an der Architekturbiennale 2025 in Venedig bespielt, nimmt Geraeusche auf dem Furkapass auf, um sie im Pavillon wiederzugeben und den Klang in den architektonischen Raum zu integrieren, fotografiert waehrend einer einwoechigen Retraite des Teams am Freitag, 5. Juli 2024 auf dem Furkapass. (KEYSTONE/Gaetan Bally)

Die 19. Internationale Architekturausstellung – La Biennale di Venezia

Die Hauptausstellung der Architekturbiennale unter dem Titel «Intelligens» wird von Carlo Ratti kuratiert. Im Schweizer Pavillon positioniert die Ausstellung «Endgültige Form wird von der Architektin am Bau bestimmt.» intelligente Architektur als kollaborativ und inklusiv. Die Kuratorinnen betrachten Architektur als Akt der Fürsorge und der Verantwortung gegenüber der Gesellschaft und der Umwelt. Sie konfrontiert aktiv Ungleichheiten und erweitert die Möglichkeiten räumlicher Erfahrungen.  

Gruppenbild des Projektteams “Annexe” von links: Axelle Stiefel (Kuenstlerin), Elena Chiavi (Architektin), Amy Perkins (Architektin), Myriam Uzor (Architektin) und Kathrin Fueglister (Architektin), das im Auftrag von Pro Helvetia den Schweizer Pavillon an der Architekturbiennale 2025 in Venedig realisiert, fotografiert am Freitag, 14. Juni 2024 in Zuerich. (KEYSTONE/Gaetan Bally)
1  Mit dem Ausstellungstitel «Endgültige Form wird von der Architektin am Bau bestimmt.» zitieren die Kuratorinnen eine Anmerkung, die von der Architektin Lisbeth Sachs auf einem Plan für ihre Kunsthalle an der Schweizerischen Ausstellung für Frauenarbeit (SAFFA) 1958 in Zürich angebracht wurde. Sachs illustriert damit den Ansatz, Architektur in direkte Verbindung mit den Gegebenheiten der Baustelle und deren Umgebung zu setzen. © gta Archive

Das Projektteam

Kuratorinnen: Elena Chiavi, Kathrin Füglister, Amy Perkins, Axelle Stiefel und Myriam Uzor

Für ihr Projekt «Endgültige Form wird von der Architektin am Bau bestimmt.» arbeitet Annexe – Elena Chiavi, Kathrin Füglister, Amy Perkins, und Myriam Uzor – mit der «eingebetteten Künstlerin» Axelle Stiefel zusammen. Das weitere Team besteht aus Tobias Becker (Projektkoordination), Ella Eßlinger (Grant writer), Emma Kouassi (Grafikdesign), Octave Magescas (Sounddesign) und Leopold Strobl (Architekt).

Biografien der Kuratorinnen

Elena Chiavi (Lausanne) ist als Architektin tätig. Mit ihren vielfältigen Erfahrung in den Bereichen Architektur, Lehre, Agrarökologie, Szenografie und Kommunikation legt sie ihren Fokus auf kollaborative, inklusive Projekte und beschäftigt sich im Rahmen von Workshops, Konferenzen und praktischen Projekten mit innovativer und nachhaltiger Raumgestaltung.

Kathrin Füglister (Zürich) ist als Architektin tätig. Spezialisiert ist sie auf Renovierungen, konzeptuelle Raumgestaltung, Möbeldesign und das Management von prozessorientierten, allgemeinen und ortsspezifischen Workshops in der Bauindustrie.

Amy Perkins (Zürich) ist als Architektin und in der Lehre sowie als Autorin und Redaktorin tätig. Sie ist Gründungsmitglied und Mitarbeiterin des Assemble Studio in London, mit dem sie einen Gastprofessur an der EPF Lausanne innehat.

Axelle Stiefel (Genf) ist eine in verschiedene Organisationen eingebettete Künstlerin. Ihre Forschungslinie ist eine Metaphorologie des Textils, die den Begriff der Dauerhaftigkeit hinterfragt. Sie beschäftigt sich mit Konzeptentwicklung und Design und ist als Beraterin tätig.

Myriam Uzor (Zürich) ist eine auf Umbauprojekte und Landschaftsgestaltung spezialisierte Architektin. Sie lehrt an der ETH Zürich und erforscht die choreografischen Dimensionen von Architektur, Städten und Gärten. Sie glaubt an einen körperlichen Ansatz als Grundlage für räumliche Erfahrung.

Partner und Sponsoren

Dank an die Partner:

gta Archive, gta Verlag, e-flux Architecture, Rebiennale s.n.c., Falu Vapen Schweiz GmbH, Jakob Rope Systems (Fabian Graber, Jann Mathys), Kunstgiesserei St. Gallen AG, Neuco AG, Schnetzer Puskas Ingenieure (Lorenz Kobel, Jan Stebler), Tweaklab AG (Kaspar Hochuli), Tisca Tischhauser AG (Daniela Seifert)

Gefördert durch:

Swisslos-Fonds des Kanton Aargau, Canton de Genève, Ville de Genève, Kanton St. Gallen Kulturförderung Swisslos, Canton de Vaud, Finanzdepartement der Stadt Zürich, Ernst und Olga Gubler-Hablützel Stiftung, Fondation Sotto Voce, Ikea Stiftung Schweiz, Stiftung für Erforschung der Frauenarbeit, BSA, BSLA, Departement Architektur ETH Zürich, SIA, Laufen

Unterstützt durch:

Boltshauser Architekten AG, Jaeger Coneco AG, Müller Sigrist Architekten AG, Schmidlin Architekten,  Schnetzer Puskas Ingenieure, Studio Trachsler Hoffmann

Ein besonderer Dank gilt allen privaten Gönner:innen und Einzelpersonen, die das Projekt unterstützen.

Auswahlverfahren und Jury

Die Auswahl erfolgte in einem zweistufigen Prozess. In der ersten Phase empfahl ein fünfköpfiges Gremium aus nationalen und internationalen Expertinnen und Experten geeignete Persönlichkeiten und Teams. Diese wurden von Pro Helvetia eingeladen, zu Handen einer Jury ein Konzept für die Bespielung des Schweizer Pavillons zu entwickeln. Neun Projektideen wurden anschliessend in einem zweistufigen Wettbewerb juriert.

Die Jury bestand aus Anna Heringer (Laufen/Deutschland), Barbara Holzer (Zürich/Schweiz), Torsten Lange (Luzern/Schweiz), Charlotte Malterre-Barthes (Lausanne/Schweiz) und Evelyn Steiner (Zürich/Schweiz).

Begleitprogramm

Ergänzt wird die Ausstellung im Schweizer Pavillon von einem Begleitprogramm vor Ort und im Palazzo Trevisan degli Ulivi. Einzelheiten dazu werden im Frühling 2025 bekannt gegeben.

Kuratorinnen                       
Elena Chiavi, Kathrin Füglister, Amy Perkins, Axelle Stiefel und Myriam Uzor        

Kommissärin
Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia: Sandi Paucic, Rachele Giudici Legittimo

Ausstellungsdauer
10. Mai – 23. November 2025

Pre-Opening
8. – 9. Mai 2025

Offizielle Eröffnung
Donnerstag, 8. Mai 2025, 14.00 Uhr

Medientermin
Freitag, 9. Mai 2025, 11.30 Uhr

Ort
Schweizer Pavillon, Giardini della Biennale di Venezia

Zur Website Annexe

Zur Webpage des Schweizer Pavillons

Zur Akkreditierung von La Biennale

Auskünfte

Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia

Ursula Pfander
Media relations
+41 44 267 71 30
upfander@prohelvetia.ch

Internationale Medien
Pickles PR

Zeynep Seyhun
+39 349 003 4359 | zeynep@picklespr.com

Costanza Savelloni
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