Zwei Fördergefässe unterstützen die Initialphase von Projekten

Arts visuals

Remartga: Quest artitgel n’è betg disponibel per rumantsch.

© Eurostandard

Sie wollen sich vertieft mit einem neuen Projekt beschäftigen? Unsere breite Förderpalette für die Visuellen Künste bietet zwei Gefässe die Kunstschaffende oder Kuratierende aus der Schweiz spezifisch in der Initialphase eines Projekts unterstützen.

Beide Fördertätigkeiten laufen unter dem Namen START und leisten Beiträge von bis zu CHF 5’000 für Recherche, Projektentwicklung und erste experimentelle Umsetzungsprozesse.

Sie zielen darauf ab, die Initialphase eines neuen Projekts zu unterstützen, und stehen sowohl Nachwuchs- als auch etablierten Kunstschaffenden oder Kuratierenden aus der Schweiz offen.

Bevorzugt werden Projekte mit einem hohen Grad an künstlerischer Originalität und Qualität. Ebenso spielen die Bedeutung und das Timing des Projekts für die künstlerische Karriere der Gesuchstellenden eine Rolle. Zudem wird die im Gesuch beschriebene Projektphase geprüft, da beide Fördergefässe für die Initialphase neuer Projekte reserviert sind.

START: Projektentwicklung Künstler:innen

Kunstschaffende, Fotografinnen und Fotografen sowie Architektinnen und Architekten aus der Schweiz können das ganze Jahr hindurch Gesuche einreichen, um Förderung für Recherche, Projektentwicklung und erste experimentelle Umsetzungsprozesse in allen Bereichen der Visuellen Künste zu erhalten.

Weitere Informationen

Um sich den Konzepten von Horizont und Immersion anzunähern, hat die in Genf ansässige Künstlerin Flora Mottini  in den letzten Jahren verschiedene Prozesse der Bildproduktion ausprobiert, darunter das Risograph-Druckverfahren.

Ein Schmelztiegel für Risograph-Drucke. Experimente im Atelier Genevois de Gravure Contemporaine (AGGC). Die Bilder stammen aus Flora Mottinis neuester Bildserie (2024). © Flora Mottini

Im Jahr 2024 erhielt sie einen START-Förderbeitrag, um ihre Recherche – insbesondere im Bereich der Immersion zu – vertiefen und weiter mit dieser Drucktechnik zu experimentieren. So konnte sie mit dem Risographen verschiedene Farben, Formate und Rahmen testen.

«Dank der Unterstützung durch START konnte ich frei mit neuen künstlerischen Ansätzen im Risograph-Druckverfahren experimentieren, diese Technik auf meine Bilder anwenden und meine künstlerische Recherche vertiefen. Diese Förderung gab mir die Freiheit, an der Entwicklung einer neuen Produktion zu arbeiten, die mit dieser Recherche zusammenhängt.»

Flora Mottini
Vanishing Wave © Flora Mottini

START: Projektentwicklung Kurator:innen

Freischaffende Kuratierende aus der Schweiz, die in den Bereichen Visuelle Künste, Fotografie oder Architektur tätig sind, können das ganze Jahr hindurch Gesuche einreichen, um eine Förderung für ihre Recherche für ein zukünftiges Projekt mit Bezug zum zeitgenössischen künstlerischen Schaffen in der Schweiz zu erhalten (Ausstellung, Programm oder Publikation).

Der freischaffende Kurator Fabian Flückiger, der in Bern und Brüssel lebt, erhielt 2024 eine START-Förderung für sein Projekt «Mapping Brussels» (Arbeitstitel), eine Erkundung des Kunst-Mikrokosmos von Brüssel mit einem spezifischen Fokus auf Kunstschaffende aus der Schweiz.

Dieses Recherche-Projekt, das mittels ausgewählten Kunstwerken als eine metaphorische Stadttour angelegt ist, bildet die Grundlage für eine für 2026 geplante Ausstellung mit Co-Kuratorin Valérie Knoll im Kölnischen Kunstverein.

«Für freischaffende Kuratorinnen und Kuratoren erfolgt die konzeptionelle Erarbeitung einer Ausstellung oft auf eigene Kosten. Dabei stellen gastkuratierte Ausstellungsprojekte eine Bereicherung für alle Beteiligten dar und rücken Phänomene in den Fokus, die im institutionellen Ausstellungsbetrieb nicht immer abgedeckt werden können. Dank der Förderung START: Projektentwicklung Kurator:innen von Pro Helvetia konnte ich meine Recherchen eineinhalb Jahre vor Ausstellungsbeginn  intensivieren. Die geplante Ausstellung wird einen metaphorischen Spaziergang bieten und mittels künstlerischer Auseinandersetzungen einen neuen Blick auf urbane Landschaften werfen, der die Themen Sicherheit, Architektur, Geschichte, soziale Gerechtigkeit und Materialkreisläufe in einen Dialog bringt.»

Fabian Flückiger